Hauptbahnhof: Der Vorbau fällt doch erst im Frühjahr

Im Dezember sollte der Umbau am Bahnhof beginnen. Doch die Arbeiten bei laufendem Betrieb erfordern großen Aufwand.

Wuppertal. Als Schmuckstück haben die Wuppertaler ihren Hauptbahnhof wohl noch nie empfunden. Doch ausgerechnet zur Eröffnung der Rubens-Ausstellung, wenn zahlreiche auswärtige Gäste in Wuppertal erwartet werden, hat die Tristesse in der Bahnhofshalle ihren vorläufigen Tiefpunkt erreicht. Nachdem Drogerie, Blumenladen und Bäcker in der Eingangshalle geschlossen haben, steht dem Abriss des hässlichen Flachdach-Anbaus aus den 1960er Jahren eigentlich nichts mehr im Weg. Doch es gibt Verzögerungen.

Eigentlich sollten die Vorarbeiten für den Abriss schon im Dezember beginnen, nun könnte es Februar werden. Doch die erste Ausschreibung brachte keinen Erfolg, obwohl sich 15 Firmen bewarben. Der Grund: Die Arbeiten sind sehr komplex. Es müssen zahlreiche Leitungen nach innen verlegt und das historische Bahnhofsgebäude muss nach dem Abriss abgestützt werden.

„Der Bahnhof wird nicht zur Baustelle, er ist bereits eine Baustelle. Und schöner wird er sicherlich auch nicht durch den Abriss des Vorbaus“, sagt Stadtsprecher Thomas Eiting. Verschönerungsmaßnahmen werde es daher für die Eingangshalle nicht mehr geben. „Jeder Euro, den wir dafür ausgeben, wäre im nächsten halben Jahr kaputt“, sagt Eiting. Die zeitliche Verzögerung beim Abriss halte sich im Rahmen. Eine veränderte Ausschreibung werde vorbereitet.

Der Bahnhof wird bei laufendem Betrieb umgebaut. Wie bei ähnlichen Projekten in anderen Städten könnte die Bahn mit ihrem Reisezentrum zeitweilig in Container ausweichen und zudem zusätzliche Fahrkartenautomaten aufstellen. Eine diesbezügliche Anfrage der WZ konnte die Bahn allerdings kurzfristig nicht beantworten.

Von einem Stillstand auf der Großbaustelle könne keine Rede sein, versichert Thomas Eiting. Am 29. Oktober wird die Straße Döppersberg zwischen dem Bahnhofsvorplatz und dem Wuppertal Institut für die nächsten zwei Jahre gesperrt. Die Straße wird im Bereich vor dem Intercity Hotel tiefer gelegt. Zunächst werden für die neue Stützwand am Intercityhotel Betonpfähle gebohrt und gefüllt. Danach wird die Straße abgegraben. Der Taxibetrieb vor dem Bahnhof bleibt erhalten. Auch der Anlieger- und Fußgängerverkehr soll aufrecht erhalten werden.

„Still ruht der See“ dagegen zwischen Gleis 1 und dem Wuppertal Institut, wo der neue Busbahnhof entstehen wird. „Mit dem Bau von Fundamenten beginnt man nicht unbedingt im Winter. Dieser Zeitdruck ist nicht gegeben“, erklärt Thomas Eiting.

Doch vielleicht eignet sich die dauerhafte Baugrube bei Dauerforst ja auch für eine Schlittschuhbahn.

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