Meinung Hass ist keine Meinung

Meinung · Die Polizei kennt ihn, Politiker kennen ihn, Medien kennen ihn und viele andere Institutionen auch: Den Hass im Netz. Was man öffentlich nicht zu sagen wagt, wird online zur leichtfertig dahingeschriebenen „Meinung.“ Dass aber nicht alles, was man sagen kann, auch gesagt werden darf, müssen einige Leute lernen.

 Kommentarfoto Wuppertal Eike Rüdebusch von Anna Schwartz

Kommentarfoto Wuppertal Eike Rüdebusch von Anna Schwartz

Foto: Anna Schwartz

Die Polizei kennt ihn, Politiker kennen ihn, Medien kennen ihn und viele andere Institutionen auch: den Hass im Netz. Was man öffentlich nicht zu sagen wagt, wird online zur leichtfertig dahingeschriebenen „Meinung.“ Dass aber nicht alles, was man sagen kann, auch gesagt werden darf, müssen einige Leute lernen - und sei es per Anzeige und Strafe.

Hass im Netz ist kein Wuppertaler Phänomen. Aber eines, das hier Menschen betrifft. Eines, das vor Ort angegangen werden kann. Das hier verfolgt werden kann. Und das man verfolgen sollte.

Denn der Hass aus dem Netz kommt aus der gleichen Ecke, aus der die Gewalt auf der Straße kommt. Es sind Ecken, in denen sich Menschen radikalisieren, in denen sie sich immer mehr in Blasen bewegen, in denen andere Sichtweisen nicht mehr stattfinden. Ecken, in denen sich Menschen nicht mehr gegenseitig einfangen und klar machen, was gesagt werden kann, und was nicht.

In Bayern gibt es mittlerweile einen Landesbeauftragten für „Hatespeech“, Hassrede. Das Thema wird sehr ernst genommen. Und es verdient, ernst genommen zu werden. Weil aus Worten Taten folgen. Weil Sprache das Klima des Diskurses bestimmt. Und weil der Hass, so wenige ihn verbreiten mögen, eben auch sehr laut ist und sehr mächtig wirkt.

Die Macht sollte man solchen Menschen nicht geben. Da muss die Polizei Stellung beziehen. Aber auch die Gesellschaft an sich.

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