Haschisch-Plantage in der Mietwohnung

Zwei 38-jährige Wuppertaler sollen daheim Cannabis angepflanzt haben. Dem Paar droht nun eine hohe Haftstrafe. Weil private Cannabis-Plantagen zur Rauschgift-Gewinnung immer stärker um sich greifen, intensiviert die Kriminalpolizei bundesweit ihre Fahndungsmaßnahmen.

<strong>Wuppertal. Eine frühpensionierte Postbeamtin (38) und ihr Lebensgefährte (38) müssen sich seit gestern wegen Besitzes von 250 Gramm Marihuana vor dem Landgericht verantworten. Das Pärchen soll in einer Wohnung an der Apellstraße eine kleine Cannabis-Plantage betrieben haben. Eigentlich wäre dieser Fall nicht vor einer Strafkammer gelandet - wenn die Kripo bei der Wohnungsdurchsuchung keine alte Gaspistole samt Munition gefunden hätte. Somit lautete die Anklage nun auf bewaffneten Drogenbesitz. Der kann mit Haft zwischen fünf und 15 Jahren geahndet werden. Das, was die beiden Angeklagten gestern vor Gericht erzählten, klang allerdings nicht nach organisierter Drogenkriminalität. Der Mann sei arbeitslos geworden und habe aus Frust begonnen, Marihuana zu rauchen. Weil ihm das Geld für seine Joints gefehlt habe, habe er per Internet ein Anleitungs-Buch zum Cannabis-Anbau sowie Utensilien für de Bepflanzung gekauft. Nach einem halben Jahr erntete er aus zehn Samenkörnern sein hausgemachtes Marihuana.

Der Hausmeister fand die Klein-Plantage und rief die Polizei

Einen Monat später zog das Paar in eine andere Wohnung um - und will fortan vergessen haben, die Miete für die frühere Behausung in der Apellstraße zu bezahlen. Bei der folgenden Zwangsräumung fand der Hausmeister die Cannabis-Pflanzen und alarmierte die Polizei. Die stellte Pflanzen, Zubehör und die verhängnisvolle Gaspistole sicher. Der Prozess wird fortgesetzt.

Weil private Cannabis-Plantagen zur Rauschgift-Gewinnung immer stärker um sich greifen, intensiviert die Kriminalpolizei bundesweit ihre Fahndungsmaßnahmen. Erst zu Wochenbeginn ging im Rahmen einer Großrazzia auch drei Wuppertaler Cannabis-Pflanzer ins Netz der Ermittler.

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