Wuppertal Handwerkermarkt lädt in Wuppertal zur Reise ins Mittelalter ein

Der Historische Handwerkermarkt in Barmen öffnet am Samstag um 10 Uhr und geht bis Sonntagabend. Für Besucher bietet er allerlei Spezialitäten zum Ausprobieren.

Wuppertal: Handwerkermarkt lädt in Wuppertal zur Reise ins Mittelalter ein
Foto: Anna Schwartz

Barmen. Reichsgraf Heinrich, Kaiserlicher Gesandter und Herold des 3. Handwerkermarktes, stieß vernehmlich ins Horn und ließ sein Organ erschallen: „Kommet nur hier herbei“, forderte er die Besucher auf dem Johannes-Rau-Platz auf, eine Stippvisite ins Mittelalter zu unternehmen. Zuvor hatte er die Obrigkeit, vertreten durch Bezirksbürgermeister Christof Brüssermann, Thomas Helbig, Geschäftsführer der veranstaltenden ISG Barmen, und Andreas Körber von der Agentur Ars Draconis, begrüßt.

Nach Verlesen einer kaiserlichen Botschaft forderte er auf: „Leeret Eure Taschen und füllet Eure Mägen.“ Angesichts des kulinarischen Angebots gab es dafür ausreichend Gelegenheit. Gerichte mit Fleisch von Hirschen, Wildschweinen und Galloway-Rinder, Brot, Steckerlfisch, Garnelen und Crêpes konnten mit stilgerechten Getränken wie belgischem Kirschbier, Gerstensaft, Punsch und Met kombiniert werden.

Doch der historische Handwerksmarkt bietet noch viel mehr. Da gibt es in einer ambulanten Waffenschmiede Schwerter, Helme, Streitäxte, Dolche und Hellebarden, die in keinem gut sortierten Haushalt fehlen dürfen, zu erwerben. Von Diebstahl wird mit dem Schild „Wer klaut, stirbt“ dringend abgeraten, aber auch das in mittelalterliche Gewänder gehüllte Standpersonal wirkt so respekteinflößend, dass wohl niemand Gesetzesübertretungen wagt. Schließlich hielt man zu den Zeiten der Reichsgrafen wenig von Bewährungsstrafen.

Flecht- und Holzarbeiten sind an den drei Tagen auf dem Rathausvorplatz zu sehen, und wer mal selbst Robin Hood spielen will, der ist bei „Heinrich dem Bogner“ bestens aufgehoben. Dort kann, wer will, mit historischen Bögen auf eine Scheibe schießen. Mit der Armbrust darf man für einen kleinen Obulus auf den Spuren Wilhelm Tells wandeln oder an einem anderen Stand das Geheimnis seines Vornamens erkunden. Die mystische Wahrsagerin Shika Adjana, Geschäftspartnerin von Heinrich dem Bogner, gibt in ihrem Zelt präzise Zukunftsprognosen ab. Und wem die zu düster erscheint, der kann sich an „Koboldfeuer“, „Elfentau“ und feinsten Elixieren erlaben und sich dabei die Zukunft schön trinken.

Riesenspaß an der Gegenwart hatte die fünf Jahre alte Shadjana, die auf einem mittels Kurbel handbetriebenen Kettenkarussell am Freitagnachmittag die erste Fahrt des Tages absolvierte. Pavel Malinski, Chef des rustikalen Fahrbetriebs, ließ den Sesselreigen nämlich auch gern mal rückwärts laufen. Ein Getränkeausschank ist der Arche Noah nachempfunden, hatte jedoch außer der Schankmaid keine weiteren Lebewesen an Bord. Kein Zweifel: Das von Reichsgraf Heinrich begrüßte „Volk zu Barmen“ hat in den Budengassen zwischen den 32 Ständen ausreichend Gelegenheit, zu sehen, staunen und sich auf ungewöhnliche Weise zu nähren und zu tränken.

“ Der dritte Historische Handwerksmarkt öffnet Samstag von 10 bis 20 Uhr, und am Sonntag von 11 bis 18 Uhr. Für Sonntag hat sich Freiherr von Münchhausen angesagt.

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