Schulen Hainstraße soll OGS-Schule werden

Dort gibt es schon ein Betreuungsangebot. Aber trotzdem fehlen Plätze — so auch an anderen Schulen.

Schulen: Hainstraße soll OGS-Schule werden
Foto: Andreas Fischer

Uellendahl-Katernberg. Die Grundschule Hainstraße soll Offene Ganzstagsschule (OGS) werden. Das steht in den Eckpunkten für den Schulentwicklungsplan 2018 bis 2022. Demnach soll die Schule bis Ende 2020 saniert und erweitert werden und anschließend eine Offene Ganzstagsschule sein.

Die Stadt arbeitet damit gegen die Unterversorgung bei der Nachmittagsbetreuung bei Schülern. Denn die Stadt wächst, gerade was Kinder angeht und muss Betreuungsansprüche erfüllen. Nicht nur bei den Kitas. Der Aufstockung dort muss gleichzeitig die Aufstockung der Plätze im offenen Ganztag folgen, um keine Betreuungslücken zu erzeugen. Das hängt einerseits damit zusammen, dass arbeitende Eltern eine Versorgung der Kinder über die Schulzeit hinaus brauchen. Andererseits können auch Kinder mit Förderbedarf, etwa im sprachlichen Bereich, damit zusätzlich unterstützt werden.

Für die Grundschule Hainstraße ist das geplante Offene Ganzstags-Angebot, über das am 12. März im Rat entschieden werden soll, dann das Ende eines längeren Bestrebens. Schulleiterin Gitta Greiff, die zuvor die Grundschule Elfenhang in Vohwinkel geleitet hatte, sagt, sie habe bereits den vierten Antrag auf ein solches Angebot gestellt.

Das Besondere bei ihr ist, dass es an der Schule schon seit fünf Jahren ein eigenes Angebot der Nachmittagsbetreuung gibt. 145 von 210 Kinder der Schule werden darüber von 13 Kräften betreut. Der Unterschied: Bei offiziellen Offenen Ganztagsschulen gehen die Eltern einen Vertrag mit der Stadt ein. Hier gehen sie einen mit dem Förderverein ein. Statt einen Zuschuss gemessen an ihrem Gehalt zu zahlen, zahlen Eltern bei der Hainstraße 160 Euro pro Kind. Das könne bei einigen Eltern zu Problemen führen, sagt Greiff. Sie produziere so eine Schule erster und zweiter Klasse. „Das kommt mir nicht in Frage“, sagt sie. Deswegen habe sie so lange bei der Stadt um die Förderung gekämpft und freut sich, sie jetzt hoffentlich auch zu bekommen.

Die Umstellung auf eine offizielle Ganztagsschule bringe aber auch Nachteile, weiß sie. Denn bisher könnten die Eltern einzelne Tage buchen und die Kinder auch flexibler abholen. Gerade der erste Punkt habe nach Absprachen zu einem Solidarprinzip geführt, dass möglichst viele Kinder dem Bedarf — auch der Eltern — entsprechend betreut werden könnten. Sie habe jetzt nur noch zehn, zwölf Kinder, die eine Betreuung bräuchten, sagt sie.

Aber auch die Umstellung zur Offenen Ganzstagsschule verhindert nicht, dass Kinder ohne Betreuung auskommen müssen. Holger Schwaner, Leiter der Grundschule Kruppstraße spricht etwa von einem Bedarf von etwa 20 Kindern, die zu den bisher 100 Kindern im Ogata betreut werden müssten. Offiziell hatten sich zwar nur sieben, acht Eltern gemeldet, aber viele meldeten ihren Bedarf nicht, weil sie glauben, es sei aussichtslos, sagt er.

Offener Ganztag sei wichtig weil das Eltern ermögliche, Beruf und Familie zu vereinbaren. Andererseits müssten aber auch solche Kinder gefördert werden, die etwa Defizite in der Sprachentwicklung haben. Für die sei aber vielfach kein Platz da, weil es kaum genug Plätze für die Kinder gebe, deren Eltern Vorrang hätten, etwa wegen der Arbeit.

Die Anzahl der Plätze hängt auch an den Räumen. Während an der Kruppstraße gebaut wird und dadurch auch langfristig für mehr Platz gesorgt wird, ist das etwa an der St. Michael Schule gar nicht möglich. Deren Leiter Michael Goecke hat Betreuungsplätze für 81 von 195 Kindern. Mehr Platz gebe es aber auch nicht. Er sieht langfristig Schwierigkeiten, dem Bedarf gerecht zu werden.

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