Justiz : Haftstrafe für den Mann, der aus dem Fenster der Schwebebahn stieg
Wuppertal Der Mann (31), der im September ein Fenster der Schwebebahn einschlug, um auszusteigen, muss ins Gefängnis. Er hatte zudem noch eine Reihe von Einbrüchen begangen.
Sein ungewöhnlicher Ausstieg machte dank eines Handy-Videos Karriere im Internet: Ein Fahrgast hatte gefilmt, wie der 31-Jährige am 19. September 2019 aus dem Fenster auf den Bahnsteig der Schwebebahnstation Werther Brücke sprang und dann den Bahnhof verließ. Der kleine Film erreichte hohe Klickzahlen.
Jetzt musste sich der Aussteiger unter anderem wegen gemeinschädlicher Sachbeschädigung, aber auch für sechs Einbrüche vor dem Amtsgericht verantworten.
Dort räumte er die Taten ein. Mit der Beute aus den Einbrüchen in Büros, ein Eiscafé, ein Nagelstudio und zwei Friseursalons hatte er sich Geld für seinen Konsum von Heroin und Kokain beschafft. Die Scheibe der Schwebebahn habe er eingeschlagen, weil er Panik bekommen habe, erklärte er.
„Das sah relativ lässig aus“,
fand der Staatsanwalt
Die Bahn sei in dem Bahnhof zwar losgefahren, dann aber wieder stehengeblieben. Das Ende der Bahn habe sich deshalb noch im Bereich des Bahnhofs befunden. 15 Minuten sei nichts geschehen. „Ich habe dann eine Panikattacke gekriegt und den Nothammer genommen.“ Damit schlug er die Scheibe ein, trat die Scherben aus dem Rahmen. Er habe an dem Tag auch viele Drogen genommen. Aber unter Entzug habe er nicht gestanden.
Die Schwebebahn blieb damals nach der Umstellung auf ein digitales Betriebssystems öfter auf der Strecke stehen, weil es Schwierigkeiten mit der Funkverbindung gab. Das Problem ist inzwischen behoben.