GWG: 1,7 Millionen Euro Verlust - aber kein Problem damit

Neue Bilanzregeln sorgen für Einmaleffekte/Aufsichtsrat ist informiert.

Wuppertal. Der Jahresabschluss der Gemeinnützigen Wohnungsbaugesellschaft Wuppertal (GWG) für 2010 wird einen Verlust von insgesamt 1,7 Millionen Euro ausweisen. Das bestätigte GWG-Sprecherin Gerhild Gössing am Montag auf Nachfrage der WZ und dementierte zugleich Meldungen, wonach die Existenz der GWG gefährdet sei.

„Der Verlust entsteht aufgrund geänderter bilanzrechtlicher Vorschriften“, sagte Gössing. Demnach weist die Gesellschaft etwa 800.000 Euro Verlust für 2010 deswegen aus, weil Häuser und Grundstücke aufgrund des Preisverfalls in Wuppertal schlechter bewertet werden. Weitere 633.000 Euro Verlust entstehen dadurch, dass die GWG etwa 1200 Mietwohnungen in einem sogenannten Sale-and-Lease-Back-Verfahren an eine Mietgesellschaft abgegeben hat. Dieses Konstrukt sei so aufgebaut, dass in den ersten Jahren Verlust entstehe. Weitere 230.000 Euro entstehen durch das Bilanzrechtsmodernisierungsgesetz: Die GWG muss Rückstellungen anders bewerten und buchen.

„All diese Posten fallen nur einmalig an, und es handelt sich auch nicht um tatsächliche Verluste“, erklärt Gössing. Sie bestätigte, dass die GWG frei werdende Stellen nicht mehr besetzt. Dies mache die GWG jedoch schon seit vielen Jahren so. „Im Jahr 2000 hatten wir noch 10 000 Wohnungen, heute sind es nur noch 6000. Da brauchen wir einfach nicht mehr so viel Personal“, schildert sie die Situation. Betriebsbedingte Kündigungen soll es nach wie vor keine geben.

Laut Gössing geht die GWG davon aus, dass sie 2013 wieder operativ rentabel arbeitet. Dann sollen auch die Haus- und Grundstücksverkäufe abgeschlossen sein, die bereits im Jahr 2004 beschlossen wurden. Die großen Modernisierungen seien bereits abgeschlossen.

Der Aufsichtsrat ist vor zwei Wochen informiert worden, wie die Aufsichtsratsvorsitzende Dorothea Glauner am Montag bestätigte. Glauner dementierte, dass es gravierende Leerstände bei Wohnungen gebe. Sowohl Gössing als auch Glauner räumten jedoch ein, dass die Eigenkapitalquote der GWG niedrig sei.

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