Gutzeit und Co. machen sich für Schule am Nordpark stark

Barmen: Gutes tun und jede Menge Spaß dabei haben – unter diesem Motto rockten Stars und Schüler beim großen Benefizkonzert für einen neuen Schulhof.

Wuppertal. Eltern behinderter Kinder hätten gewiss mitunter Grund, das Leben schwer zu nehmen. Schon darum sollten sie nicht auf sich gestellt sein, wenn es darum geht, den Kindern möglichst viel Freude zu bereiten. Um einen guten Start ins Leben bemüht sich die Schule am Nordpark, allerdings fehlen auch ihr oftmals die Mittel. Seit drei Jahren befasst sich eine IG aus Eltern und Lehrern mit der Neugestaltung des Schulhofs. Nestschaukel und Hangrutsche für die 200 geistig behinderten Schüler sind bereits realisiert, doch bestehen weitere Pläne.

Bei einem großen Benefizkonzert am Freitag in der Historischen Stadthalle, mit bewundernswertem Engagement von der Schulpflegschaft unter Vorsitz von Werner Kleine organisiert, verzichteten Künstler auf ihre Gage, um Finanzlücken zu stopfen. Zugleich war das Konzert mehr als ein bisschen Sonnenschein für die Kinder und Jugendlichen. "Wir sind Glückspilze", befanden sie und gaben damit jedem zu denken, der schon bei nichtigen Sorgen am Leben verzweifelt.

Von Gospel (Joyful Voices) über altgedientes Liedgut (Männerchor 1980 Solingen) bis Rock (Henrik Freischlader, The Storms) hielt das dreistündige Programm Unterhaltung für jeden Geschmack bereit und sorgte mit den Magiern Andreas Lischke und Marcel Schettler auch für bezaubernde Überraschungen.

Wer Sascha Gutzeit schon vorab als Star des Abends taxiert hatte, lag falsch. Am meisten nämlich berührte der Auftritt der Gruppen "Dr. Hinkelstein" und "Nordrock", Bands der Schule für geistig Behinderte in Solingen und der Wuppertaler Schule am Nordpark.

120 Auftritte haben "Dr. Hinkelstein", formiert aus behinderten und nicht behinderten Musikern, allein 2007 hinter sich gebracht, aber dieser glanzvolle Rahmen brachte dann doch ein anderes Licht in die Bandgeschichte. Wer Revue passieren ließ, welche Stars schon auf der Stadthallenbühne standen, nahm mitfühlend wahr, wie sich Bandmitglieder beim Auftritt bescheiden in einer Ecke der feierlichen Arena scharten.

So wurde es ein besonders bewegendes Konzert, das die Integration förderte und zugleich die Schule stärker ins Publikumsbewusstsein rückte. "Zittern, Herzklopfen", beschreibt Sarah von "Nordrock" ihr Gefühl auf der Bühne, aber ihre Augen leuchten vor Begeisterung.

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