„Grüß’ mir mein Wuppertal“ – jetzt geht’ s in die Vollen

Wuppertal in der Musik: Spätestens nun steht fest: Im Verborgenen schlummern jede Menge Lieder mit Wuppertal-Bezug. Manchmal reichen die Wurzeln bis Johnny Cash zurück.

Wuppertal. Das Wissen der Vielen ist gigantisch. Denn die Wuppertaler erinnern sich massenhaft an Lieder und Schlager, in denen es irgendwie um Wuppertal geht. Eine Erkenntnis: Wuppertal führt gar kein Schattendasein in der Welt der Musik. Außerdem konnten viele WZ-Leser den Text zuordnen, in dem es heißt "Die Adelheid aus Wuppertal, die hat ein süßes Muttermal, das weiß die Männerwelt bis runter nach Elberfeld."

Es stammt von Kurt Lauterbach. Bernd Deitermann erinnert sich daran, Peter Nimtz wühlte sich bis auf österreichische Internetseiten durch, um wieder auf Lauterbach zu stoßen, Wolfgang Schaad denkt zudem an "selige WSV-Bundesligazeiten" zurück, als das Lied zusammen mit Bonnie St. Claire’s "In der Wuppertaler Schwebebahn" und mit Ray Millers "Rot-Blau-WSV" ständig im Stadion am Zoo gespielt wurde. Michael Spitzer weist darauf hin, dass die Lieder zum Repertoire des Stadionsprechers Gerd Langner gehörten.

Zudem war der Titel in Wuppertal offenbar ein Karnevalshit, "als dieses Fest der Jecken noch nicht so kommerzialisiert wie heute und mit kölschem Liedgut überfrachtet war", so Schaad. Lauterbach trug wohl auch den Beinamen "König des gesammelten Stammelns".

Aus der Versenkung wieder auferstanden ist auch der Titel "Komm’ mit nach Wuppertal" von Dieter Thomas Heck. Ilse Haacke hat die Scheibe 1964 geschenkt bekommen - und zwar von Verwandten in den USA. Heute feierte die Barmerin übrigens ihren 86. Geburtstag. Gestern hat sie sich für uns mit dem Cover der Heck-Platte fotografieren lassen. Gerhard Mehring geht auf jetzt noch auf Feiern, bei denen das Stück gespielt wird. Er bekam die Scheibe 1964 zur Eröffnung des Kaufhofs Barmen geschenkt.

Auf das Lied waren zuvor Wuppertaler aufmerksam geworden, weil das Duo Marshall & Alexander es zur Heck-Abschiedsgala im Fernsehen gesungen hatte. Nach dem Lied hat übrigens auch die 1959 nach Wuppertal zugezogene Ingeburg Axmacher lange geforscht. Über Kontakte zu den Striekspöen, die Bezirksvertretung Vohwinkel, den Sonnborner Männerchor und schließlich den Cronenberger Frauenchor ist sie schließlich an ein Exemplar gekommen. Dabei hatte sie das Lied davor nur einmal im Radio gehört.

Martha Blockhaus hat außerdem selbst beim Abschluss der Mittelschule Schleswiger Straße im Jahr 1949 ein Lied mitgesungen, in dem es um Wuppertal ging. Der Interpret ist unbekannt, der Text nicht: "Willst Du froh durchs Leben schweben, schwebe mit der Schwebebahn, lass Dich über Wellen heben mit dem Wupper Aeroplan."

Zusätzliche Infos zum Lied "Mädel, fahr’ mit der Schwebebahn" hat Michael Malicke. Es stammt aus dem Jahr 1924, Text von Fritz Hidessen, Musik von Max Schenkel. Geschrieben wurde es für die Gebrüder Zimmermann.

Bisher nicht erwähnt: Hoffmann und Hoffmann, die nach Kenntnis von Michael Spitzer etwa 1980 das Lied "Nimm den nächsten Zug nach Wuppertal" gesungen haben. Spitzer macht auch auf die CD "Siehste dat is Wuppertal" aufmerksam. Interpreten Die Donnerkiele. Ein Textauszug: "Siehste dat is Wuppertal bergisch toff und original Wir sind nit op de Mul gefallen ok wenn andere dösig kallen."

Unvergessen bleibt natürlich auch der Mundartler Herbert Heßler. Nach Ansicht von Günter Lesche gehört er auf der Rangliste der Interpreten mit Wuppertal-Bezug nach ganz oben. Unter anderem auf selbst produzierten Musik-Cassetten brachte er seine Musik in Umlauf. Die Texte lauteten unter anderem so: "Zwischen den Bergen im grünen Tal zwischen den Bergen in Wuppertal".

Gerda Gormanns erinnert außerdem an die Seniorenband Die Oldies. Eine Textstelle: "Wir im schönen Wuppertal trinken gern ein Bier."

Eher eine Rarität: Eine Version, die nach Ansicht von Karl-Michael Ackermann "jedem Blues- und Rock-Fan das Wasser im Munde zusammen laufen lässt". Tony Ashton, Pete York, Jon Lord (Deep Purple) und Zoot Money mit "Rock & Blues Circus". Das Lied: "I’m going back to Wuppertal".

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