Oberbürgermeisterwahl in Wuppertal Grüne schicken Schulz ins Rennen

Der Sprecher der Ratsfraktion tritt für seine Partei an. Er rechnet sich als Stimme der politischen Opposition in Wuppertal gute Chancen aus.

Oberbürgermeisterwahl in Wuppertal: Grüne schicken Schulz ins Rennen
Foto: Grüne

Das Feld ist komplett. Fünf Kandidaten gehen am 13. September ins Rennen um den Posten des Oberbürgermeisters von Wuppertal. Gestern komplettierte Marc Schulz von den Grünen das Starterfeld. Der dreifache Vater ist 36 Jahre alt und in Barmen geboren. Er lebt auf dem Rott.

Die Grünen hatten zunächst auf einen eigenen Kandidaten verzichtet und sich wie die FDP der Bürgerplattform Wuppertal 3.0 angeschlossen. Die jedoch fand keinen Kandidaten.

„Die politische Debatte in Wuppertal ist davon geprägt, dass die großen Fraktionen sich ausschweigen“, sagt Schulz. Das will er ändern. „Mehr Pfeffer in die Politik“, ist der Leitsatz des wissenschaftlichen Mitarbeiters der grünen Landtagsfraktion.

Themen gibt es genug, und die Große Kooperation im Rathaus bietet nach Ansicht der Grünen reichlich Angriffsfläche. „In Wuppertal gibt es eine Aufbruchstimmung, aber nicht aus dem Rathaus, sondern von Initiativen wie zum Beispiel Utopia-Stadt. Wir brauchen jemanden an der Stadtspitze, der das aufgreift“, sagt Schulz.

Außerdem sei das Leitbild „Soziale Stadt“ verlorengegangen, kritisiert Schulz. Er begründet das mit faktisch sinkenden Zuschüssen an Gruppen, die sich gesellschaftlich engagieren.

„Wir wollen eine Stadtentwicklung mit dem Leitbild Stadt der kurzen Wege, das bedeutet eine gute Nahversorgung in den Wohnquartieren und eine gute Anbindung an den ÖPNV“, sagt Schulz. Es sei nicht richtig, dass es beispielsweise auf dem Rott, wo 10 000 Menschen wohnen, keinen Supermarkt mehr gebe.

Schulz hält den amtierenden Oberbürgermeister Peter Jung (CDU) und den zuständigen Dezernenten im Rathaus, Frank Meyer (SPD) , für hoffnungslos überfordert mit dem Projekt Döppersberg. Die Kulturpolitik Jungs sei ein einziger Offenbarungseid, nicht zuletzt wegen der Personalie Kamioka.

Dass er als grüner Kandidat nur Außenseiterchancen hat, räumt Marc Schulz ein. „Andererseits gibt es in deutschen Großstädten mittlerweile mehr grüne als CDU-Oberbürgermeister“, sagt er. Im Wahlkampf will seine Partei auch mangels Masse auf eine Materialschlacht verzichten. „Geld gewinnt keine Wahlkämpfe, Inhalte gewinnen Wahlkämpfe“, sagt er.

Bei der Kommunalwahl im vorigen Jahr haben die Grünen 15 Prozent erreicht.

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