Gründer auf dem Weg nach oben

Die Startup-Academy der Bergischen Universität beendete ihren zweiten Durchlauf mit einer Pitch Party.

Gründer auf dem Weg nach oben
Foto: Gerhard Bartsch

„In drei Monaten von der Idee zum Startup“ — so lautet die Devise von bizeps, der Startup-Academy der Uni Wuppertal. In acht Workshops hatten die Teilnehmer Gelegenheit, ihre Geschäftsideen unter Anleitung von Experten auszuarbeiten. Für Mittwochabend lud die Gründungsinitiative zu einer Pitch Party ein, bei der vier Teams die Ergebnisse ihrer dreimonatigen Arbeit vor rund 100 Zuschauern und einer fünfköpfigen Jury aus Professoren und jungen Unternehmern präsentierten.

Die erste Runde der Startup-Academy fand im vergangenen Jahr statt. „Auch dieses Mal sind wieder spannende Gründungsideen und starke Persönlichkeiten dabei, die sowohl das Publikum als auch die Jury überzeugen werden“, sagte Uljana Engel, Gründungsberaterin an der Bergischen Uni, im Vorfeld. Nach einer Keynote vom Mehrfachgründer und Jurymitglied Steffen Braun hatte jedes Team sechs Minuten Zeit, um seine Idee vorzustellen und vier weitere Minuten, um Rückfragen zu beantworten. Wiederkehrende Aspekte der seitens des überwiegend studentischen Publikums bejubelten Kurzvorträge waren neben der Darstellung der Idee Marketingstrategien und eine Finanzkalkulation.

Die vier Ideen im Überblick: Streetright24 bietet eine Komplettlösung für Opfer unverschuldeter Verkehrsunfälle, die vom Mietwagen bis zur Abwicklung mit der Versicherung alle Schritte übernimmt. Bake&Drop will individualisierte Brötchen-Teiglinge in einem Dispenser ausliefern, die zu Hause nur noch aufgebacken werden müssen. Die Textagenten haben es sich zur Mission gemacht, Mitarbeiter mittelständischer Unternehmen in Rechtschreibung und Zeichensetzung zu schulen. Und die Reiseführer-App Valley-Fox soll die Umgebung durch Karten, Informationen und Social Media-Schnittstellen interaktiv erlebbar machen.

Während die Jurymitglieder sich zur Beratung zurückzogen, stimmten die Zuschauer über auf den Stühlen ausliegende QR-Codes online für den besten Pitch ab. Zehn Minuten später stand fest: Streetright24 ist die beste Idee der diesjährigen Startup Academy. Jurymitglied Christian Sieg von der Firma Vaillant gab einen Einblick in die Kriterien: „Auf der einen Seite muss die Idee an sich natürlich spannend sein, aber mindestens genauso wichtig ist die Frage, ob das eine Idee ist, von der man leben kann, ein Zielgruppenverständnis und ein realistischer Blick auf die nächsten Schritte.“

„Ich bin ehrlich gesagt baff, dass ich gewonnen habe“, sagt Tom Löw, Schöpfer von Streetright24, der seine Idee gemeinsam mit zwei Anwälten und einem Informatiker entwickelt hat. „Ich war selbst total unzufrieden mit meinem Pitch. Aber die Idee konnte scheinbar überzeugen.“ Auf ihn warten nun ein dreimonatiges Abo für einen Co-Working-Arbeitsplatz und ein Coaching der Sparkasse. Wichtiger sei ihm allerdings die Reputation: „Als Gründer hat man nicht allzu viele Erfolgserlebnisse. So ein Preis ermutigt einen, trotzdem dranzubleiben.“ Das Projekt ist Gegenstand seiner Masterthesis, mit der er sich um ein Gründerstipendium bewerben will.

Der Publikumspreis für den besten Pitch ging an die Textagenten. „Wir freuen uns total“, sagten Senta Richter und Mirijam Schraven, beide Promovierende der Sprachdidaktik, mit einem Strahlen im Gesicht. „Wir kommen ja nicht wie die meisten aus den Wirtschaftswissenschaften und haben durch die Workshops richtig viel gelernt.“ Dass ihre Idee für Unternehmen interessant ist, zeigte sich gleich beim anschließenden Networking, als das Team bereits ein erstes Angebot von einem anwesenden Unternehmer erhielt.

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