Grippe: Wuppertal hustet und schnieft

Die Zahl der Grippefälle und auch der grippalen Effekte schnellt nach oben — noch kann eine Impfung sinnvoll sein.

Wuppertal. Halb Wuppertal hustet und schnieft — die Grippewelle rollt an und auch die grippalen Infekte sind auf dem Vormarsch, wie Dr. Jörg Rieger, Leiter der Wuppertaler Gesundheitsamtes, am Dienstag bestätigte. „Wir merken das auch bei uns hier im Gesundheitsamt am Krankenstand“, stellt Rieger fest — und damit ist er nicht allein. Oberbürgermeister Peter Jung (CDU) liegt fiebrig im Bett, Sozialdezernent Stefan Kühn (SPD) hat es erwischt. „Ich bin selbst nicht so ganz fit“, sagt Rieger, schwächt dann aber ab: „Das ist hoffentlich nur ein grippaler Infekt.“

Der Leiter des Gesundheitsamtes geht davon aus, dass der Höhepunkt der Grippewelle noch nicht erreicht ist. Seiner Einschätzung nach werden es noch mehr Krankheitsfälle. Das liege auch daran, dass sich viele Wuppertaler während des Karnevals angesteckt haben könnten. Wie hoch die Zahlen derzeit exakt sind, kann er indes nicht sagen: „Wir bekommen die Meldungen bei einem nachgewiesenen Grippe-Erreger ja erst ein wenig später“, sagt er. Rieger weiß trotzdem, dass die Zahl der Erkrankten steigt — und das gilt auch für Lungenentzündungen.

Der diesjährige Grippe-Erreger ist übrigens ein alter Bekannter: Es ist das Schweinegrippe-Virus. „Wer bei der ersten Welle vor zwei Jahren geimpft wurde, der hat noch ein bisschen Schutz, viel ist das aber nicht mehr“, weiß Rieger. Trotzdem würde er gesunden Menschen derzeit nicht mehr raten, sich impfen zu lassen. „Es dauert zwei Wochen, bis der Impfschutz steht, dann dürfte die Welle abgeflacht sein.“
Ganz anders bei Risikogruppen wie alten Menschen oder denjenigen, die chronische Herz- und Lungenkrankheiten haben. Diesen empfiehlt Rieger, sich trotzdem noch impfen zu lassen, weil sich der Impfschutz sukzessiv aufbaue.

In den Wuppertaler Kindergärten gibt es nach Auskunft der Stadt derzeit keine Auffälligkeiten — die Zahl der Erkrankungen bewege sich im üblichen Rahmen. Anders bei der Stadtverwaltung: Nach Auskunft von Stadtsprecherin Martina Eckermann hat es derzeit besonders viele Mitarbeiter „erwischt“. Die exakte Zahl der Grippefälle könne die Stadt jedoch nicht nennen, weil dies in den Krankmeldungen nicht genau ausgeführt sei.

Bei der Polizei gibt man sich indes zugeknöpft. „Wir sagen nicht, ob und wie viele Mitarbeiter erkrankt sind“, heißt es dort. Man wolle nicht riskieren, dass der ein oder andere denke, die Polizei könne ihre Aufgaben nicht bewältigen.

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