Grippe: Stadt warnt vor Panik

Das Gesundheitsamt warnt: Grippemittel nicht präventiv einnehmen.

Wuppertal. Angesichts der Meldungen über die ersten Schweinegrippe-Verdachtsfälle mahnen das Gesundheitsamt und die Wuppertaler Apotheker zur Besonnenheit: Wie bereits bei der Vogelgrippe gelte auch für den Fall einer Pandemie ein Notfallplan des Landes, der auf die Kommunen übertragen wird. Laut Dr. Jörg Rieger, Leiter des Wuppertaler Gesundheitsamtes, seien in diesem Plan beispielsweise Impfzentren und die Organisation der Krankenhäuser und Möglichkeiten der Isolation festgelegt.

Meldungen über Verdachtsfälle würden beim Gesundheitsamt eingehen, dort seien auch schon Gesichtsmasken eingelagert worden. Grundsätzlich sei die Behandlung von Verdachts- und Krankheitsfällen nicht automatisch Aufgabe der Krankenhäuser, sondern primär der niedergelassenen Ärzte. "Die Krankenhäuser würden sonst überlaufen", sagt Rieger. Nur bei schweren Fällen, die zum Beispiel auf Beatmung angewiesen seien, sei ein Krankenhaus-Aufenthalt nötig.

Beim Gesundheitsamt seien schon erste Anrufe von besorgten Bürgern eingegangen, die präventiv das Grippemittel Tamiflu einnehmen wollten. Davon rät Dr. Jörg Rieger eindeutig ab. "Das bringt auf Verdacht nichts und kann auch zu Nebenwirkungen führen."

Der NRW-Notfallplan regelt unter anderem die Einlagerung von Anti-Grippe-Wirkstoffen in den Apotheken. "Wir sind vorbereitet", so Regine Borghoff, Sprecherin der Wuppertaler Apotheken. NRW-weit sei die Versorgung von 30 Prozent der Bevölkerung mit Medikamenten gesichert. nd/fl

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