Goldene Spule für Luisa Ohlbrecht

Der Bürgerverein überreichte die Ehrung während seines traditionellen Empfangs.

Goldene Spule für Luisa Ohlbrecht
Foto: Gerhard Bartsch

Langerfeld. Die „Goldene Spule“ ist eine Auszeichnung, die vom nunmehr 90 alten Bürgerverein Langerfeld seit 1978 an Menschen und Institutionen verliehen wird, die sich um den Stadtteil verdient gemacht haben. In diesem Jahr fiel die Wahl auf Luisa Ohlbrecht. Sie hat rund zwei Jahrzehnte die Langerfelder Filiale der Wuppertaler Tafel mit liebevollem Einsatz geleitet und mit ihrem tatkräftigen Team dafür gesorgt, dass Mittwoch für Mittwoch kostenfreie Mahlzeiten ausgegeben werden konnten.

Luisa Ohlbrecht hatte von ihrem Glück erst beim Pressefoto erfahren und war dementsprechend „platt“. „Ich habe im Bürgerverein immer gefragt, wer denn in diesem Jahr die Goldene Spule bekommen soll, und man hat mir immer gesagt, dass man niemanden gefunden habe. Die haben alle dichtgehalten“, berichtete die Geehrte. Sie versicherte: „Was ich gemacht habe, war doch eine Selbstverständlichkeit.“

Die Verleihung der Goldenen Spule ist immer eingebettet in den traditionellen Neujahresempfang des Bürgervereins. Bei dem nahm Margret Hahn, die Vorsitzende, die Zuhörer im bestens gefüllten Gemeindesaal der Evangelischen Gemeinde mit auf einem durchaus kritischen Rundgang durchs Quartier. Sie lobte, mahnte aber auch Verbesserungen an — wie die noch nicht erneuerte Baugenehmigung für den verkauften Bunker an der Langerfelder Straße. Auch die Tätigkeiten am Henkels/Reitz-Komplex scheinen zu stagnieren ebenso wie die Abrissarbeiten am ehemaligen Metro-Gebäude und der Bau an Klippe-Langerfelder Straße.

Lob gab es für die Renaturierung der Wupper im Bereich Vorwerk in Laaken und die Tätigkeiten an der Gesamtschule Langerfeld. Den Kompromiss im Gewerbegebiet Nächstebreck hält der Bürgerverein für akzeptabel, wahre Begeisterung zeigte Margret Hahn für den erfolgten Förderbescheid für die Schwarzbachtrasse, die Langerfeld mit der Nordbahntrasse verbindet. Hahns Visionen sahen sogar schon weiterführende Verbindungen bis zum ehemaligen Bahnhof Rauental, Schmitteborn entlang über die Öhder Straße bis an die Wupper.

Ein wenig neidisch sieht man in Langerfeld die Förderung der Nachbarbezirke im Rahmen der „Sozialen Stadt“ und mahnt an, dass auch Langerfeld mit seinen vielen alten Bürgerinnen und Bürgern im Rahmen der altengerechten Quartiersentwicklung Berücksichtigung finden sollte. „Die Nahversorgung ist auch hier bei uns nicht in allen Gebieten gewährleistet“, so Margret Hahn.

Sie zeigte sich zufrieden, dass die im Vorjahr viel diskutierte mögliche Schließung der Bürgerbüros noch nicht erfolgt ist: „Es gibt sie noch, wenn auch mit eingeschränkten Öffnungszeiten.“ Dass die zukünftig noch ausgeweitet werden sollten, stellte Oberbürgermeister Andreas Mucke in seiner Rede in Aussicht.

Dass Wuppertal als „Modell-Kommune in Sachen Digitalisierung“ ausgewählt worden ist, betrachtet das Stadtoberhaupt als Ansporn. Städtische Dienstleitungen soll man künftig von zu Haus aus nutzen können: „Da wollen wir zukünftig an der Spitze in Deutschland stehen.“

Beifall erhielt er für seine Ausführungen zum Thema Hauptbahnhof: „Da steht die Bahn in einer Verantwortung gegenüber der eigenen Historie.“ Auch auf deren Gelingen stießen die Gäste später in diversen Gesprächen an.

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