GGS Meyerstraße: Schüler wollen ihre kranke Lehrerin retten

Leukämie: Im Februar läuft eine Typisierungsaktion. Die Schüler sammeln Spenden.

<strong>Wuppertal. Über 40 Jahre hat sich Ingrid W. für ihre Schüler eingesetzt. Die heute 63-jährige Grundschullehrerin unterrichtete seit 1994 an der GGS Meyerstraße in Barmen, hat dort das Streitschlichter-Projekt initiert, gestaltete als Kunstlehrerin mit ihren Schülern einen Raum in der Art Fabrik in Heckinghausen und war im Lehrerrat aktiv. Nach ihrer Pensionierung vor gut einem Jahr wollte Ingrid W., die verheiratet ist und zwei Söhne hat, ihren Hobbys nachgehen - Malen und Reisen. Doch dann kam der Schock: Die 63-Jährige erkrankt an Leukämie, an der akuten myeloischen Leukämie AML.

Die eingeleiteten Chemotherapie schlugen nicht an, nahm den Kampf gegen den Blutkrebs nicht auf. Jetzt wartet Ingrid S. auf eine Knochenmarkspende. Und ihre ehemaligen Schüler und Kollegen wollen ihr helfen: "Wir waren alle persönlich sehr betroffen und wollten selbst aktiv helfen", sagt Lehrerin Ulrike Krahe.

Doch die Aktion ist teuer - bei jeder Typisierung entstehen allein 50 Euro Laborkosten. Die "Stefan-Morsch-Stiftung" stellt Ausrüstung und Mitarbeiter und natürlich ihr Wissen und tritt für die Aktion in Vorleistung. Allerdings muss die Schule für die Kosten aufkommen.

Leukämie Leukämie (Blutkrebs), ist eine Erkrankung des blutbildenden Systems mit vermehrter Bildung von weißen Blutkörperchen und vor allem ihrer funktionsuntüchtigen Vorstufen. Diese Leukämiezellen breiten sich im Knochenmark aus, verdrängen dort die übliche Blutbildung. Die akute myeloische Leukämie (AML) ist eine maligne Erkrankung des blutbildenden Systems. Akute Leukämien sind lebensbedrohliche, die unbehandelt in kurzer Zeit zum Tode führen.

Typisierung Im Februar führt die "Stefan-Morsch-Stiftung" in Wuppertal eine Bluttypisierungsaktion unter dem Motto "Hilfe für Leukämiekranke, Hilfe für Ingrid" statt, bei der man sich in die Datei der Knochenmarkspender aufnehmen lassen kann. Dafür wird Blut abgenommen, das auf die genetischen Merkmale des blutbildenden Systems (HLA-Werte) überprüft wird. Damit einem Leukämiekranken geholfen werden kann, müssen die Werte zu 100 Prozent mit denen des Patienten übereinstimmen. Die Wahrscheinlichkeit variiert, es gibt sehr seltene genetische Merkmale. Sollte sich für Ingrid W. kein passender Spender finden, so haben dennoch alle anderen Leukämiekranken eine Chance auf Hilfe.

Hilfe Informationen zu Spenden gibt es bei der GGS Meyerstraße, Ruf 5636242 oder bei der "Stefan-Morsch-Stiftung", Telefon 06782/99330.

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