Wuppertal GGS Marienstraße feiert 125-jähriges Bestehen

Die Grundschule auf dem Ölberg hat sich allein in den vergangenen 25 Jahren noch einmal durch den Offenen Ganztag und das gemeinsame Lernen stark verändert.

Ölberg. Die Gemeinschaftsgrundschule Marienstraße liegt im Herzen des Ölberg-Viertels in Elberfeld. Am Samstag, 13. Mai, feiert die Schule ihr 125-jähriges Jubiläum. Die Schule wurde im 19. Jahrhundert als „Evangelische Knabenschule am Hombücheler Platz“ gegründet. Am 2. November 1891 nahmen die Schüler im Gebäude Marienstraße das Lernen auf. „Das Kollegium bestand aus sechs Lehrern“, erzählt der Lehrer Dieter Kraß, der heute zusammen mit 16 Lehrern mehr als 200 Grundschüler unterrichtet.

1939 wurde aus der evangelischen Schule eine Gemeinschaftsgrundschule für Knaben und Mädchen. Nach Ende des Naziregimes wurde in einer Elternabstimmung entschieden, dass die Schule zu einer evangelischen Volksschule wurde, die von Jungen und Mädchen besucht wurde. Diese Schulform bestand bis 1968. Durch eine Schulreform entstanden damals die heute bekannten Grund- und Hauptschulen. Im Zuge der Reform wurden die Gebäude Schusterstraße 25 und Marienstraße 64 zur „Städtischen Gemeinschaftsgrundschule Marienstraße“ zusammengefasst.

Andrea Oppermann, Schulleiterin

Aus diesem Grund verfügt die Grundschule über zwei Schulgebäude: Die „Kleinen“ — also die 1. und 2. Klasse — haben ein eigenes schönes, altes Backsteingebäude mit einem großen eigenen Schulhof und eigener Turnhalle in der Schusterstraße. Dort sind auch die Gruppen des Offenen Ganztags untergebracht.

Schräg gegenüber — nur durch das Spielgelände des Schusterplatzes getrennt — liegt das Hauptgebäude für die 3. und 4. Klasse und für die Seiteneinsteigerklasse. Auch hier gibt es einen großen Schulhof mit hohen alten Bäumen und einer zweiten Turnhalle.

Seit dem letzten runden Jubiläum, dem hundertjährigen Bestehen im Jahr 1991, hat sich in der Schule einiges verändert: Die Schule ist nur noch zweizügig. Das heißt, pro Schuljahr gibt es zwei Schulklassen. Der Offene Ganztag wurde vor zwölf Jahren eingeführt. Mittlerweile werden 125 Kinder in fünf Gruppen betreut. Für die Kinder, die über Mittag bleiben, hat die Schule eine eigene Mensa und ein vielfältiges Angebot, unter anderem Fußball, Leichtathletik, Handball, Schwimmen, Computer, Experimente, Gitarren-AG, Chor und Schach.

Die GGS Marienstraße ist seit drei Jahren eine Schule des gemeinsamen Lernens, in der Behinderte und Nicht-Behinderte zusammen unterrichtet werden. Vor vier Jahren wurde eine Seiteneinsteigerklasse für Flüchtlinge eingerichtet. Außerdem bietet die Schule Türkischunterricht für türkischstämmige Kinder an.

Einen Schwerpunkt setzt die Schule auf den Sport. Dazu heißt es auf der Homepage der Schule: Weil viele Kinder in ihrem Wohnumfeld nur über begrenzte Bewegungs- und Entfaltungsräume verfügen, erhält die tägliche Spiel- und Bewegungszeit in der Schule eine besondere Bedeutung.

Natascha Compes, Mutter

Beide Schulhöfe sind mit vielen fest installierten Spielgeräten ausgestattet, die die koordinativen Fähigkeiten wie Gleichgewichtsfähigkeit, Orientierungsfähigkeit und Rhythmusfähigkeit der Kinder fördern. Außerdem nimmt die Schule regelmäßig auf Stadtebene an Wettkämpfen in Fußball, Handball und Leichtathletik teil. Zuletzt belegte die Mannschaft der GGS Marienstraße bei den Hockey-Stadtmeisterschaften den zweiten Platz, bei den Handball-Stadtmeisterschaften erreichten die Schüler der Schule den sechsten Platz.

Die Teilnahme am europäischen Schulobst-Programm beschert den Kindern aus 24 Ländern jeden Morgen Obst und Gemüse, das von den Eltern klein geschnitten und auf die Klassen verteilt wird. Weitere Angebote sind die Singpause in Kooperation mit der Bergischen Musikschule sowie das Gärtnern im schuleigenen Garten.

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