Gewerkschaften legen das öffentliche Leben lahm

Am heutigen Mittwoch soll der ÖPNV wieder rollen. Das Einwohnermeldeamt bleibt geschlossen.

Die Gewerkschaften Verdi und Komba legten am gestrigen Dienstag erneut das öffentliche Leben in Wuppertal lahm. Am schlimmsten traf es Pendler und Eltern von Kleinkindern, weil Schwebebahnen und Busse ruhten sowie viele Kitas geschlossen blieben. Auch die Mitarbeiter des Einwohnermeldeamts und der städtischen Schwimmbäder legten die Arbeit nieder. Die AWG holt die Abfälle in dieser Woche mit einem Tag Verzögerung ab.

Verdi fordert eine Gehaltserhöhung von sechs Prozent im öffentlichen Dienst — in den geringeren Gehaltsklassen aber mindestens 200 Euro. Rund 4000 Angestellte in der Wuppertaler Verwaltung sind von den Tarifauseinandersetzungen betroffen. Laut Silke Iffländer, stellvertretende Geschäftsführerin von Verdi im Bezirk Düssel-Rhein-Wupper, folgten fast 1000 Wuppertaler der Streikaufforderung der Gewerkschaft und fuhren zur Kundgebung in Köln. „Das ist ein Signal, dass sich etwas bewegen muss“, sagt Iffländer. Die kleinere Gewerkschaft Komba versammelte sich auf dem Johannis-Rau-Platz.

Viele Wuppertaler nahmen die Ausfälle dieses Mal gelassener. Etwa ÖPNV-Kundin Heidi Meerkamm, die sagt: „Ich habe Verständnis dafür, dass die Bus- und Schwebebahnfahrer für einen angemessenen Lohn streiken.“ Auch Birgit Schäfer sagt: „Ich bin einverstanden — auch wenn ich gerne den Bus genommen hätte.“ Ein Rentner, der seinen Namen nicht veröffentlicht habeben will, findet Streik an sich gut, fügt aber hinzu: „Das nimmt ein zu großes Ausmaß an.“

Wie ein WSW-Sprecher der WZ mitteilte, rechnet die Stadttochter am heutigen Mittwoch wieder mit einem regulären Fahrbetrieb — gegebenenfalls mit kleinen Einschränkungen. Das Einwohnermeldeamt bleibt geschlossen. Die Bürgerbüros in Cronenberg und Langerfeld stehen ebenso wie das Standesamt nur fürs Termingeschäft offen. Das Straßenverkehrsamt ist geöffnet. Wasserfreunde können wieder die Schwimmoper nutzen. Wie die Situation am Mittwoch bei den Kitas zu bewerten ist, konnte die Stadt nicht ermitteln.

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