Getrennter Sportunterricht: Warum ein Versuch eingestellt wurde

Wuppertaler Direktorin sagt, dass getrennter Sportunterricht nichts gebracht hat.

Wuppertal. Derzeit wird wieder der getrennte Sportunterricht für Jungen und Mädchen an deutschen Schulen diskutiert. Aufgeworfen worden ist die Frage im Bundestagswahlkampf, als SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück auf einer Veranstaltung sagte, dass Schulen auf religiöse Gefühle Rücksicht nehmen sollten, wenn dazu die Möglichkeit bestehe. Die WZ hat mit der Direktorin der Else-Lasker-Schüler-Gesamtschule Dorothee Kleinherbers-Boden über ihre Erfahrungen mit dem „koedukativen Unterricht“ gesprochen.

Frau Kleinherbers-Boden, an der Else-Lasker-Schüler-Gesamtschule haben Jungen und Mädchen gemeinsamen Sportunterricht. Nehmen sie Rücksicht auf religiöse Gefühle von Schülern aus Familien mit Migrationshintergrund?

Kleinherbers-Boden: Bei uns gibt es keinen getrennten Sportunterricht. Im Gegensatz zu anderen Schulen in Wuppertal haben wir zwar einen Anteil von 60 Prozent an Kindern mit Migrationshintergrund, aber davon sind natürlich nicht alle Muslime. Und nur die allerwenigsten davon kommen aus konservativen Elternhäusern. Im Übrigen gibt es ja entsprechende Gerichtsurteile dazu, ob aus religiösen Gründen der Sportunterricht verweigert werden darf.

Das Thema ist früher schon mehrfach diskutiert und probiert worden. Wann ist das hier an der Schule entschieden worden?

Kleinherbers-Boden: Unsere Sportfachkonferenz hat das Thema vor einiger Zeit aus entwicklungspsychologischen Gründen wieder aufgegriffen.

Was sind denn „entwicklungspsychologische Gründe“?

Kleinherbers-Boden: Speziell wenn Jungen und Mädchen in der Pubertät sind, kann das zu Komplikationen führen. Genauso in der Sporthalle, wenn die Jungen im Wettstreit liegen, Kräfte messen und dann beim Fußball etwa wenig Rücksicht auf Mädchen nehmen.

Und zu welchem Ergebnis sind die Sportlehrer an der Schule gekommen?

Das vollständige Interview lesen Sie in der Samstagausgabe der WZ Wuppertal.

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