Gesundheitsamt schafft die Arbeit nicht: Zu wenig Ärzte

Für die Untersuchung zur Einschulung fehlt es an Ärzten – und Bewerbern.

Wuppertal. Das Gesundheitsamt ist derzeit nicht in der Lage, seinen Pflichtaufgaben nachzukommen: So hätten im Laufe dieses Schuljahres eigentlich bei 3160 Kindern Einschulungsuntersuchungen stattfinden müssen. Rund 1200 Kinder hatten aber noch gar keinen Kontakt mit dem Arzt. Und wie Kämmerer Johannes Slawig berichtet, ist es auch eher unwahrscheinlich, dass noch alle Kinder bis Ferienbeginn untersucht werden.

Die Gründe: Einerseits die Impfaktionen wegen der Schweinegrippe, vor allem aber auch Personalnotstand, der nach einer Anfrage der FDP-Fraktion jetzt bekannt wurde. Slawig spricht zwar bei der derzeit nicht möglichen Bewältigung der Pflichtaufgaben von einem zeitlich begrenzten Problem, weil bestimmte Arztstellen noch nicht wieder besetzt werden konnten. Grundsätzlich jedoch seien Personaleinsparungen Teil des Haushaltssicherungskonzepts. Heißt: Wie bei den Bädern und der offenen Jugendarbeit werden auch beim Gesundheitsamt weniger Mitarbeiter weniger Leistung erbringen können.

Die Details des konkreten Mangels: Ein Vollzeit-Zahnarzt ist seit Monatsbeginn im passiven Teil der Altersteilzeit. Die Wiederbesetzung ist noch nicht abgeschlossen. Eine weitere Stelle ist seit zweieinhalb Jahren auf eine halbe Stelle gekürzt. Eine Zahnarzthelferin (Vollzeit) ist seit eineinhalb Jahren erkrankt, eine weitere halbe Stelle seit zweieinhalb Jahren eingespart.

Im Kinder- und jugendärztlichen Dienst sieht es ähnlich aus: Für eine Vollzeitstelle findet sich seit eineinviertel Jahren kein Ersatz, eine weitere viertel Stelle seit September vergangenen Jahres vakant. Und weil in der Verwaltung eine Vollzeitstelle seit einem halben Jahr krankheitsbedingt ausfällt, müssen dort vor allem Zahnarzthelferinnen aushelfen.

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