Gesundheitsamt: Kein Zusammenhang zwischen Todesfall und Impfstoff

Zwei Institute sollen Klärung bringen, warum ein Mann einen Tag nach der Schweinegrippe-Impfung starb. Der 46-Jährige soll lungenkrank und Apnoiker gewesen sein.

Wuppertal. Einen Tag, nachdem er im Gesundheitsamt gegen die Schweinegrippe geimpft worden war, ist ein 46 Jahre alter Mann am Dienstag gegen Mittag tot von Arbeitskollegen im Bayer-Forschungszentrum am Aprather Weg gefunden worden. Eine von der Staatsanwaltschaft beantragte Obduktion kam heute Mittag zu keinem abschließenden Ergebnis. Bislang gehen die Ermittler von "plötzlichem Herztod" aus. Hinweise, dass der Tod des Mannes etwas mit dessen Impfung gegen die Schweingrippe zu tun hatte, gebe es bislang nicht. Auch der Leiter des Wuppertaler Gesundheitsamts, Dr. Jörg Rieger, sagt: "Ich halte derzeit einen Zusammenhang für sehr unwahrscheinlich."

Beim Impftermin des Mannes am Montagvormittag habe es keine akute allergische Reaktion auf den Impfstoff gegeben. Laut ersten Ermittlungen der Staatsanwaltschaft hat der 46-Jährige in der Einverständniserklärung beim Satz "Ich habe schon einmal nach einer Impfung eine Allergie bekommen" die Antwort "Nein" angekreuzt. Ebenso bei den Sätzen "Ich wünsche ein Arztgespräch" und "Ich bin überempfindlich auf Hühnereiweiß".

Nicht bekannt ist, ob der 46-Jährige nach der Injektion des Impfstoffes am Montagvormittag 20 Minuten gewartet hat. Diese Wartezeit empfehlen die Ärzte. Außerdem wurden entsprechende Schilder unter anderem am Ausgang angebracht.
Laut Staatsanwaltschaft soll der Mann lungenkrank und Apnoiker gewesen sein. Es gebe auch Hinweise auf Allergien. Fakt ist: Es wird weitere Untersuchungen geben. Laut Staatsanwaltschaft ist das Robert-Koch-Institut über den Fall informiert. Die Stadt hat ihrerseits das vom Bundesgesundheitsministerium mit allen Grippe- und Impfungsfragen beauftragte Paul-Ehrlich-Institut eingeschaltet. Wie schnell es Ergebnisse gibt, ist offen.

Die Impfquote war heute genauso hoch, wie an den vergangenen Tagen. Laut Stadt ließen sich am "halben Freitag" bis 13 Uhr mehr als 400 Wuppertaler impfen. Anzeichen von Verunsicherung oder mehr als die üblichen Fragen habe es nicht gegeben. Die "allgemeine Beratung" sei erneut extrem hoch nachgefragt - so wie seit Beginn der Aktion.

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