Gespenstschrecken zum Anfassen

An der Junior Uni können Kinder „Wandelnde Blätter“ kennenlernen.

Gespenstschrecken zum Anfassen
Foto: A. Fischer

„Ameisen und Bienen haben wir schon, aber die eigenen sich als Anschauungsobjekt nicht so richtig für den persönlichen Kontakt mit unseren jungen Studenten“, sagt Gina Niklasch (20), Auszubildende zur Kauffrau für Büro-Management an der Junior Uni. Deshalb kam sie auf die Idee, mit dem BTV, dem Bergischen Terraristik-Verein, Kontakt aufzunehmen. Und der spendete der Junior Uni im Februar fünf „Wandelnde Blätter“ zusammen mit einem Terrarium.

Gespenstschrecken zum Anfassen
Foto: Andreas Fischer

Das sind „Gespenstschrecken“ aus der Familie der Heuschrecken, die eigentlich in Australien beheimatet sind. „Wandelnde Blätter“ ist ein Name, der die filigranen grünen Tiere sehr gut charakterisiert, denn wenn sie da auf den Brombeerblättern sitzen, dann sind sie kaum von ihrem Untergrund zu unterscheiden und wehen bei drohender Gefahr buchstäblich wie die Blätter im Wind.

Aber Gefahren von Fressfeinden drohen die possierlichen Tierchen in der Junior-Uni natürlich nicht. Und so lassen sie sich nicht nur von Gina, sondern auch von den staunenden Kindern in den Bio-Kursen gern vorsichtig auf die Hand nehmen und problemlos auch wieder in ihre gläserne Wohnung setzten. Simone Zelt, Ausbildungsleiterin bei der Junior Uni, sieht die Aktivitäten ihrer intelligenten Azubis natürlich gern. „Wir freuen uns, wenn junge Menschen eigene Ideen entwickeln“, erklärt sie und fügt hinzu: „Es muss natürlich alles passen.“ Und dass die „wandelnden Blätter“ bestens zur Junior Uni passen, zeigt allein ihre positive Entwicklung. „Als wir die bekommen haben, waren sie noch ganz klein. Jetzt sind sie auf eine stattliche Größe gewachsen“, berichtet Karin Röhrich von der Junior Uni.

Wobei die wandelnden Blätter übrigens genügsame Kostgänger sind. „Wir besprühen die Brombeerblätter lediglich mit Wasser. Das genügt den Schrecken schon.“

Eier haben sie auch schon gelegt“, erfahren wir, und dass es weibliche und männliche Exemplare gibt. „Die Produktion der Eier klappt aber auch so“, weiß Gina Niklasch, die regelmäßig Fotos ihrer prächtig gedeihenden kleinen grünen Schützlinge an Andreas Kämper vom Bergischen Terraristik-Verein mailt. Der stellvertretende Vorsitzende des BTV sieht in der Spende an die weltweit einzigartige Einrichtung am Loh in Barmen übrigens eine „Win-Win-Situation“. „Wir unterstützen die Junior Uni jetzt und in Zukunft gern und freuen uns, dass unsere Arbeit als Terraristik-Verein auf diese Weise bekannt gemacht und Interesse daran geweckt wird.“

Und Gina Niklasch macht die Arbeit an der Junior Uni sichtlich Freude: „Wo würde man sonst in meinem Ausbildungsberuf derartige Möglichkeiten finden, eigene Gedanken umzusetzen?“ fwb

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