Gesamtschule Barmen: Wenn die Schulstunde 65 Minuten hat

Volle Zufriedenheit nach der Umstellung auf das neue Stundenraster

Seit Beginn des laufenden Jahres ticken die Uhren an der Gesamtschule Barmen anders: Statt der traditionellen 45-Minuten-Einheiten dauert dort eine Unterrichtsstunde nun 65 Minuten. Um ein Fazit zu ziehen, braucht die Schulleitung, mit Bettina Kubanek-Meis an der Spitze, das Ende des Schuljahres nun wirklich nicht mehr abzuwarten. Denn von der Neuregelung sind mittlerweile alle Beteiligten überzeugt. Einhellige Meinung der Lehrer wie auch der Schüler: Schulalltag und damit auch Lernprozesse haben deutlich an Ruhe gewonnen, wie die didaktische Leiterin Dorothe Block und Arne Brassat vom Arbeitskreis "Neue Zeiten" berichten.Genau diesen Zugewinn an Ruhe, den Abbau der ganz normalen Schulhektik, hatten die Lehrer auch als Ziel formuliert, als sie darüber nachdachten, wie sie ihre Arbeit weiter verbessern können. Und das neue Stundenraster bietet offenbar die entsprechenden Vorteile: Das geht schon damit los, dass die langenen Wege von Klasse zu Klasse nun weniger häufig anfallen. Es bleibt während der Unterrichtssequenz mehr Zeit für offene Lernformen, Gruppenarbeit, Computer- oder Experimentalunterricht in den Naturwissenschaften. Die Zeit der eilig in den Gong gesprochenen Hausaufgabenstellung soll vorbei sein, statt dessen gibt es mehr Raum für die Ergebnissicherung. Im Sport-Unterricht gibt es wieder Zeit für den Sport, der Zeitverlust für das Umziehen fällt weniger stark ins Gewicht. Reduziert wird auch der bislang häufige Wechsel der verschiedenen Fächer mit unterschiedlichen Lehrern. Die Schüler haben jetzt maximal fünf verschiedene Fächer pro Tag. Häufig zitierter Satz der Schüler: "Die Zeit vergeht viel schneller."<p>Insgesamt, so Bettina Kubanek-Meis, bringt das neue Stundenraster eine gleichmäßigere Rhythmisierung. Alle Jahrgänge bis zur zehnten Klasse haben in den Hauptfächern zum Beispiel nun 3 x 65 Minuten pro Woche Unterricht.

Lernpsychologisch, so die Vertreter der Barmer Gesamtschule, sind die 65 Minuten ebenfalls von Vorteil, die früher häufigen Wechsel und teilweise eher kleinen Häppchen hätten da eher gestört.

Gab es vorher zum Beispiel acht Pausen von je fünf Minuten Länge, sind es nun nur noch vier Pausen. Gewonnene Zeit. Jetzt haben die Schüler früher als sonst erst gegen 15.45 Uhr Schluss. Doch diese Zeit soll nicht ungenutzt bleiben. Gerade entsteht ein neues Fördersystem mit freien Lernangeboten, die die Schüler dann nutzen können.

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