Georg Supanz: Der Fotograf, dem die Promis vertrauen

Der gebürtige Wuppertaler lebt seit 25 Jahren auf Sylt. Die Natur ist eines seiner Lieblingsmotive. Aber auch Boris Becker hat er schon fotografiert.

Wuppertal/Westerland. Georg Supanz gehört zu Sylt wie das Fischhaus Gosch. Nahezu jeder Promi, der einen Fuß auf die Insel setzt, isst mindestens einmal im Restaurant am Hafen von List. Und egal, ob Thomas Gottschalk, Boris Becker, Kevin Costner oder Sabine Christiansen — alle hatte Georg Supanz schon vor seiner Linse. 25 Jahre lebt der gebürtige Wuppertaler auf Sylt und hat sich mit der Zeit als Inselfotograf einen Namen gemacht.

Dass er mit Thomas Gottschalk und anderen Fernsehgrößen einmal per „Du“ ist, hätte sich „Georgie“, wie die meisten Sylter ihn nennen, niemals träumen lassen. 1968 wurde er in Wuppertal geboren. „In Elberfeld“, betont er im Gespräch mit der WZ. Als er vier Jahre alt war, gingen seine Eltern mit ihm in ihre Heimat Slowenien zurück. „Mit 18 wollte ich mich in Wuppertal mit einem Restaurant selbstständig machen.“ Er blieb acht Monate, aber sein Plan scheiterte.

Nach Sylt kam er eher durch einen Zufall. Seine Patentante wohnte auf der Insel. „Ich wollte nur ein paar Monate bleiben und in einem Restaurant arbeiten.“ Aus ein paar Monaten sind 25 Jahre geworden. Und sein damaliges Hobby, die Fotografie, ist mittlerweile sein Job. Schon als Kind machte er erste Schnappschüsse von der Familie — sein Vater war Fotograf und drückte ihm manchmal seine Kamera in die Hand. Auf Klassenfahrten fotografierte er für die Schülerzeitung.

Heute gehört die Landschaft auf Sylt zu seinen Lieblingsmotiven. Wer denkt, nach so vielen Jahren finden sich keine neuen Bilder mehr, der kennt Supanz nicht. „Die Natur verändert sich ständig. Und das Licht hat auf Sylt 1000 Facetten.“

Dünen und Leuchttürme sind geduldige, unkomplizierte Motive, Promis und Fotografen haben dagegen oft ein zwiegespaltenes Verhältnis. „Georgie“ hat sich ihr Vertrauen erkämpft. „Ich frage immer, bevor ich ein Bild mache. Und wenn ich bei einer Veranstaltung einen angeheiterten Prominenten sehe, stecke ich die Kamera weg.“ Das sei der kleine, aber entscheidende Unterschied zu einem Paparazzi. „Ich mache keinen billigen Fotos.“ Sein Erfolgsrezept scheint zu funktionieren: Er arbeitet mit großen Bildagenturen und Magazinen wie Bunte oder Gala zusammen.

Auf der Insel, die zu seiner Heimat geworden ist, hat sich der gelernte Hotelfachmann mit seinem Restaurant „Pinocchio“ in Westerland ein zweites Standbein aufgebaut. Auch hier gehen Prominente ein und aus — die Kamera lässt er aber zu Hause. Einen Traum möchte sich der Fotograf noch erfüllen: „Ich will meiner Frau und meiner Tochter meine Geburtsstadt Wuppertal zeigen, mit der Schwebebahn fahren und den Zoo besuchen.“ Bei dieser Reise kommt selbstverständlich auch die Kamera in den Koffer.

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