Genscher zu Gast beim FDP-Neujahrsempfang

Wuppertal. Den Reizthemen der Stadt widmete sich FDP-Kreisvorsitzender Marcel Hafke beim Neujahrsempfang der FDP in der Villa Media. Beim Ausbau der L419 verstieg er sich in ein sperriges Konstrukt.

Dass zügiger Verkehr auf dieser Landstraße wirtschaftlichen Gewinn bringt, war nachvollziehbar. Dass dies auch eine saubere Umwelt bedeute, blieb eine erläuterungsbedürftige These, die den Verdacht erweckte, nur dem Parteiengeplänkel mit den Grünen entsprungen zu sein.

Wenig jugendfreundlich, aber auch wenig überraschend kam Hafkes Plädoyer für Studiengebühren. Seine Befürchtung: Die Bergische Universität werde einen Qualitätsverlust erleiden, wenn diese Mittel nicht mehr fließen.

Den schweren Brocken der Kommunalfinanzen überließ Hafke seinem Parteikollegen, Fraktionschef Jörn Suika. Er beklagte, dass Ratsmitglieder oftmals erst dann Missstände in der Stadt wahrnähmen, wenn sie durch die Zeitung informiert würden. Dieser Winterschlaf der Politiker gehe einher mit Resignation, würden sich doch die Stadtspitzen allzu oft darauf berufen, dass ihnen angesichts leerer Kassen ohnehin die Hände gebunden seien. Da solle man sich nicht wundern, wenn die junge Elite und mit ihr die derzeit noch starke Kultur abwandere.

Dem Flaggschiff Hans-Dietrich Genscher, der einst von Wuppertal aus in die Weltpolitik aufstieg, blieb dabei nur der Part, an seine Verdienste als Außenminister der Ära Schmidt zu erinnern. Eine klare Position Genschers zum aktuellen Geschehen in den verarmenden NRW-Kommunen hätte da mehr bewirkt.

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