Vohwinkel Gemeinde steht vor Herausforderung

Vohwinkel · Der Weggang von Pfarrer Dirk Baumhof kommt für viele Mitglieder überraschend. Doch sie begreifen die Situation auch als Chance.

 Pfarrer Dirk Baumhof verlässt die katholische Pfarreiengemeinschaft Wuppertaler Westen auf eigenen Wunsch.

Pfarrer Dirk Baumhof verlässt die katholische Pfarreiengemeinschaft Wuppertaler Westen auf eigenen Wunsch.

Foto: Stadtdekanat Wuppertal

Die Katholische Pfarreiengemeinschaft Wuppertaler Westen steht vor großen Herausforderungen. Wie berichtet wird es in diesem Jahr weitreichende personelle Änderungen im Seelsorgeteam geben. Neben der bereits länger feststehenden Regelversetzung von Kaplan Alhard Mauritz-Snethlage Ende August hat die Ankündigung des zeitgleichen Abschieds von Pfarrer Dirk Baumhof für Aufsehen gesorgt. Der Leiter der Pfarreiengemeinschaft wird Psychiatrieseelsorger in Bonn. Die Versetzung erfolgt auf seinen eigenen Wunsch.

„Nach einem langen inneren Prozess des Suchens und Fragens habe ich vor Weihnachten unserem Erzbischof den Verzicht auf die Pfarrstelle angeboten und ihn gleichzeitig gebeten, mir eine andere Aufgabe in unserem Bistum zu übertragen“, erklärt Dirk Baumhof in einer schriftlichen Stellungnahme. Er sei dankbar „für die Zusammenarbeit in und mit den Gremien und manche tiefe Begegnung sowie Mut machende und stärkende Ermunterungen“, so der Geistliche.

„Mein Rückblick auf die vergangene Zeit zeigt, dass hier im Wuppertaler Westen drei lebendige, aber auch sehr unterschiedlich geprägte Pfarreien in vielen Bereichen voneinander profitieren können und sich in der Zusammenarbeit gegenseitig bereichern. Aber es gab, wie in jeder anderen Pfarrei, neben solchen positiven Schritten des aufeinander Zuwachsens auch kräfteraubende und konfliktreiche Situationen, die uns als Team gleichermaßen sehr berührt haben“, erklärt der Pfarrer seine Entscheidung. Zudem habe ihn die Aufgabe des Psychiatrieseelsorgers schon länger gereizt.

Die Pfarrstelle von Dirk Baumhof soll laut Generalvikariat zunächst nicht neu besetzt werden. In der Zeit der Vakanz wird Pfarrer Klaus-Peter Vosen von der Kirchengemeinde St. Antonius ab dem 1. September die Leitung der Pfarreiengemeinschaft als Pfarrverweser übernehmen.

Bezüglich der Bewältigung seines dann deutlich größeren Aufgabenbereichs zeigt er sich zuversichtlich. „Wir haben hier in Barmen ein sehr gutes Team, das mich während der Vakanz unterstützen wird“, sagt Vosen. Gleichwohl betont der Geistliche, dass er sein Amt im Wuppertaler Westen als Übergangslösung sieht. Einen Zeitplan für die Neubesetzung der leitenden Pfarrstelle gebe es allerdings noch nicht.

Gemeinde will die Kirche
künftig selbst gestalten

Ungeklärt ist nach Auskunft des Bistums auch die Nachfolge für Diakon Kaplan Mauritz-Snethlage. Die Vorsitzende des gemeinsamen Pfarrgemeinderats, Regina Monschau, zeigt sich überrascht von der personellen Entwicklung. „Damit haben wir nicht gerechnet und das wird sicherlich Einschränkungen bedeuten“, befürchtet sie.

Die Vorsitzende rechnet etwa damit, dass die Messen in den kleineren Gemeinden künftig nicht mehr jede Woche stattfinden könnten. Andererseits begreift sie die kommenden Herausforderungen auch als Chance. „Die personelle Situation wird sicher nicht besser, daher müssen wir unsere Kirche selbst gestalten“, sagt Regina Monschau. Es gebe in den Gemeinden viele Gläubige, die dazu bereit seien. Sie verweist unter anderem auf die von zahlreichen Vohwinkeler Katholikinnen mitgetragene Initiative Maria 2.0.

Auch an anderen Stellen könnten sich die Christen einbringen. „Wir wollen mutig sein und unsere Ideen umsetzen“ so Monschau. Ähnlich sieht es Hildegard Schumann von der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschland (KFD) in der Pfarreiengemeinschaft. „Wenn Messen wegen Priestermangel ausfallen müssen, könnten stattdessen Wortgottesdienste stattfinden, die von Laien gehalten werden“, schlägt sie vor. Für Hildegard Schumann ist Kirche ein Stück Heimat. „Dafür sind wir bereit, uns einzusetzen“, betont sie.

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