Gastro-Module für die Trasse?
Marcel Thomas und Carsten Gerhardt haben schon vor längerer Zeit ein Konzept erarbeitet — die Umsetzung gestaltet sich allerdings schwierig.
In Sachen Gastronomie habe sich schon einiges getan, seitdem die Nordbahntrasse 2014 eröffnet wurde. Neu dabei sei etwa das Café Blo im ehemaligen Gold-Zack Werk an der Wiesenstraße. Dazu gebe es zum Beispiel noch das Tacheles im Bahnhof Loh oder auch das Café Nordbahntrasse in Wichlinghausen, zählt Carsten Gerhardt, Chef der Wuppertalbewegung, auf. Und auch im Ottenbrucher Bahnhof, hofft er, wird es über kurz oder lang was Neues geben. Gerade im innerstädtischen Bereich sei das Angebot gut. Dennoch existiert schon länger ein Konzept, wie die Trasse noch einmal aufgewertet werden könnte, „ihr ein einheitliches Erscheinungsbild gegeben werden kann“, wie Gastronom Marcel Thomas erklärt.
Er steckt gemeinsam mit Gerhardt und Designer Nico Ueberholz hinter der Idee, Gastro-Container — Thomas nennt sie „Satelliten“ — entlang der Ex-Bahnstrecke aufzustellen. Eigentlich ein alter Hut, räumt Thomas ein. Denn erste Gespräche habe es schon 2011 gegeben. „Gedanklich ist alles fertig.“ Hintergrund sei damals gewesen, der noch im Bau befindlichen Nordbahntrasse später „eine eigene Identität zu verpassen“. Denn wer auf dem Dr.-Werner-Jackstädt-Weg, so der offizielle Name, unterwegs sei, merke das gar nicht direkt. So sei ein Vorschlag gewesen, zum Beispiel eine Edition von eigens gestalteten Trinkflaschen zu verkaufen, die dann an den jeweiligen Satelliten gratis aufgefüllt werden könnten. Von zehn nummerierten und identisch gestalteten Containern war damals die Rede. Erste Entwürfe hatte Nico Ueberholz vom Büro für temporäre Architektur bereits entwickelt. „Heutzutage bräuchten wir aber gar nicht mehr so viele“, sagt Gerhardt angesichts des gewachsenen Angebots. Man müsste aufpassen, „dass es nicht zu viel wird.“ Fünf, vielleicht sechs, verteilt über die Strecke machten aber schon Sinn, ist er überzeugt. Vereine, die in dem betreffenden Bereich der Trasse ansässig sind, könnten sozusagen die Patenschaft übernehmen, einen Teil des Erlöses selbst behalten, damit wiederum den Unterhalt finanzieren.
Das Problem, weshalb die Idee lange nicht mehr weiterverfolgt wurde: die Wahl der Standorte. Ueberholz erinnert sich vor allem an Vorbehalte der Stadt. „Die hatte immer Gründe dagegen.“ Laut Gerhardt sei es aber auch schwierig gewesen, geeignete Plätze zu finden. Die größte Hürde: Leitungen für Abwasser und Strom fehlten. „Da müsste man schon mehr machen“, so Gerhardt, als einfach einen Container irgendwo hinstellen. Von öffentlichen Toiletten — ursprünglich Bestandteil der Idee — will er gar nicht mehr reden. Wohlwissend, dass das bei der Stadt ein ganz heikles Thema ist.