Gas: Stadtwerke kündigen Preiserhöhung an

Die Stadtwerke legen eine gute Jahresbilanz vor und reagieren mit Preiserhöhungen auf die Weltmarktpreise.

Wuppertal. Für die Kunden der Wuppertaler Stadtwerke wird das Heizen teurer. WSW-Vorstand Andreas Feicht kündigte am Montag während der Bilanzpressekonferenz an, dass der Gaspreis voraussichtlich zwischen sechs und zehn Prozent steigen wird - sofern das Öl auf dem Weltmarkt so teuer bleibt. Im August werden die Preise wohl erhöht. Entwarnung dagegen beim Strom: Dieser Preis bleibt aufgrund der Garantie gleich, versprach Feicht.

Die Wuppertaler Stadtwerke blicken nach Auskunft des Vorstandsvorsitzenden auf ein erfolgreiches Jahr zurück: Die gesamte Unternehmensgruppe schloss mit einem Überschuss von sechs Millionen Euro ab. Im Vorjahr konnte die WSW AG einen Überschuss von 5,14 Millionen Euro ausweisen. Die Zahlen sind nur bedingt vergleichbar, weil 2007 die neue Konzernstruktur umgesetzt wurde.

Die Stadtwerke blicken in Wuppertal auf einen Markt, der von ihnen auch weiterhin dominiert wird. Etwa 95 Prozent der Privatkunden beziehen von "ihren" Stadtwerken Gas und / oder Strom. "Das ist ein sehr guter Wert und er liegt weit über dem Bundesdurchschnitt", freute sich denn auch Feicht.

Ebenfalls positiv ist, dass der öffentliche Nahverkehr nicht mehr so hoch wie in den Vorjahren subventioniert werden muss. Im Jahr 2006 brauchte der Nahverkehr 49,8 Millionen Euro, vergangenes Jahr waren es nur noch 46,9 Millionen Euro. Diese Summe bringen die Wuppertaler Strom- und Gaskunden auf.

Die Erlöse aus der Versorgungssparte betrugen 2007 insgesamt 57,9 Millionen Euro. Aufgrund des extrem warmen Winters verringerte sich jedoch die Abgabemenge bei Strom, Gas und Fernwärme von 5,879 Milliarden Kilowattstunden auf 5,398 Milliarden Kilowattstunden.

Die Stadtwerke werden noch in diesem Jahr damit beginnen, die Anschaffung der neuen Schwebebahnwagen zu planen. "Das ist ein Wuppertaler Thema, da soll die Bevölkerung mit entscheiden", sagte Feicht. Wann die Beteiligung startet und wie sie genau aussieht, dass soll in den nächten Tagen bekannt gegeben werden.

Im Jahr 2007 haben die Stadtwerke insgesamt 40 Millionen Euro in die Versorgungssicherheit und in die Infrastruktur investiert. Dies, so Feicht, vor einem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld: Die WSW rechnen damit, dass ihre Erlöse aufgrund der geringeren Netzentgelte um zirka fünf Millionen Euro sinken werden.

Dies ist einer der Gründe, weshalb die Stadtwerke einen strategischen Partner suchen. Noch sind laut Feicht fünf Bieter im Rennen, mit dreien soll in den nächsten Wochen intensiver verhandelt werden. Damit wollen sich die WSW Zugang zu Energie-Erzeugungskapazitäten verschaffen und neue Märkte im Bereich der Energiedienstleistungen erschließen. Derzeit produzieren die WSW 50 Prozent ihres Stroms selbst, dieser Anteil soll steigen.

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