„Ganz schön alt, aber gleichzeitig jung“

Neujahrsempfang der Dönberger Vereine: Ausblick auf das Jubiläum.

„Ganz schön alt, aber gleichzeitig jung“
Foto: Andreas Fischer

Dönberg. Von der großen Weltpolitik bis zu den „kleinen“ Lokalereignissen hat die Palette an Themen gereicht, mit der sich gestern der 17. Neujahrsempfang der Dönberger Vereine befasste. Im Gerätehaus der Freiwilligen Feuerwehr fanden sich rund 250 Besucher ein, um auf das kommende Jahr zu blicken. Die „Farben der Stadt“ vertrat dabei Oberbürgermeister Andreas Mucke.

Mit Blick auf die Tatsache, dass der Dönberg in diesem Jahr seinen 500. Geburtstag feiert, verwies das Stadtoberhaupt darauf, dass der Dönberg „ganz schön alt, aber gleichzeitig jung“ sei. Er selbst kenne den Ortsteil noch aus jüngeren Jahren — als er mit dem Rennrad hier hochgefahren sei. Auch seine Klavierlehrerin lebe hier, bekannte der OB.

Den Dönberg schilderte Mucke als prosperierenden Stadtteil. 5000 Menschen lebten derzeit hier, man verfüge über eine gute Wohnlage und eine engagierte Bürgerschaft. Problematisch seien einerseits der fehlende Lebensmittelmarkt in dem Stadtteil. Nach dem Wegzug des Aldi-Marktes fehle ein Nahversorger. In dieser Frage sei man derzeit mit dem Betreiber des Cap-Marktes am Eckbusch im Gespräch, es werde geprüft, ob ein solcher Markt auch am Dönberg eingerichtet werden könne.

Ein Dauerthema für die Dönberger ist zudem der Bau eines Geh- und Radweges zwischen der Tankstelle Geilenberg und der Horather Schanze. Pläne zum Bau des rund ein Kilometer langen Abschnitts gibt es seit Jahren, bislang scheiterten die Arbeiten aber daran, dass einige Anlieger in dem Bereich nicht überzeugt werden konnten, einen Teil ihrer Grundstücke für den Bau zur Verfügung zu stellen.

Der Bau des Geh- und Radweges sei ihm persönlich „ein Anliegen“, unterstrich OB Mucke. Sollten die Gespräche mit den Eigentümern weiterhin keinen Erfolg haben, werde man mit den Arbeiten dort beginnen, „wo es schon geht“.

Um die Finanzierung des Geh- und Radweges muss sich die Stadt auf jeden Fall keine Sorgen machen: Die übernimmt der Landesbetrieb Straßen NRW.

Dass der Dönberg aber nicht auf einer Insel der Seeligen liegt, das machten der Vorsitzende des Bürgervereins, Hans-Joachim Lüppken, und der Vorsitzende des Fördervereins Freiwillige Feuerwehr Dönberg, Marc d’Avoine, deutlich. In einem humorigen Zwiegespräch ließen sie die Höhe- und Tiefpunkte des vergangenen Jahres Revue passieren.

Auch Themen wie die Wahl von Donald Trump zum künftigen US-Präsidenten und die Entscheidung zum Brexit in Großbritannien wurden angeschnitten. Sie zeigten nach Ansicht von d’Avoine, dass der Populismus und der Glaube an einfache Wahrheiten zunehme. Das „egoistische Denken“ in den Gesellschaften greife immer weiter um sich.

Das „feige Attentat“ mit einem Laster auf einem Berliner Weihnachtsmarkt belege zudem, dass der Terror auch „Deutschland längst erreicht“ hat.

Am Dönberg freut man sich außerdem auf das Ortsteil-Jubiläum, siehe Kasten rechts. Denn das soll gebührend gefeiert werden. Die Organisatoren freuen sich über alte Fotos vom Dönberg und Anekdoten wie auch über Bürger, die das Programm mitgestalten und beim Fest etwas vorführen wollen. „Wenn Sie etwas Besonders können, dann melden Sie sich bei uns“, betonte Marc d’Avoine.

Einbezogen werden in die Feierlichkeiten auch die katholische und evangelische Kirche, die auf dem Dönberg seit jeher ein gutes ökumenisches Miteinander pflegen. Die Protestanten begehen ja in diesem Jahr das Jubiläum zum 500-jährigen Bestehen der Reformation — da gibt es für die Gläubigen dann gleich zwei Anlässe zum Feiern.

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