Fußball-Nachspiel vor Gericht: Freispruch für Spielerin (22)

Warum ein Fußballspiel zwischen den Damen von Grün Weiß Wuppertal und dem SV Leithe aus Essen ein gerichtliches Nachspiel hatte.

Das Kreisliga-Spiel zwischen der neugegründeten Damen-Fußball Mannschaft von TuS Grün-Weiß Wuppertal und den Frauen der 2.Elf des SV Leithe am 8. November des vergangenen Jahres versprach, spannend zu werden. Doch noch vor Ablauf der regulären Spielzeit flogen auf dem Sportplatz am Höfen die Fetzen.

Der Favorit aus Essen lag 0:1 zurück und soll sich vom Schiedsricher benachteiligt gefühlt haben. Nachdem es für jede Mannschaft eine rote Karte gab, hätten die Frauen aus Essen geschlossen das Spielfeld verlassen. Die Folge: Der Schiri brach das Spiel ab (siehe Kasten rechts). Das wiederum führte zur berüchtigten und eigentlich nur aus dem Männer-Fußball bekannten Rudel-Bildung. Dabei soll eine Leithe-Spielerin beleidigt, getreten und geschlagen worden sein.

Gestern musste sich das Amtsgericht mit dem Fall auseinandersetzen. Angeklagt wegen Beleidigung und Körperverletzung war eine 22 Jahre alte Grün-Weiß-Spielerin. Die stritt die Vorwürfe ab. Also mussten Zeugen ran. Drei Damen aus Leithe und sechs aus Wuppertal wurden gestern zur Rudelbildung am Höfen gehört. Ergebnis: Selbst die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass die Angeklagte im Gerangel aus Notwehr gehandelt hat. Das Gericht sah es genau so und erkannte auf Freispruch.

KlausSewald, Verteidiger und Vorsitzender von TuS Grün-Weiß Wuppertal

Sauer war der Grün-Weiß-Vorsitzende und Verteidiger der Spielerin, Klaus Sewald: "So ein Fall hätte nicht vor Gericht landen müssen, sondern von einem Schiedsmann geklärt werden können." Seine Erklärung für den aus seiner Sicht unnötigen Gang vor den Kadi: Beim mutmaßlichen Opfer handelt es sich um eine Polizei-Beamtin aus Essen, die schon am Spieltag ein "Nachspiel" angekündigt habe. Die gute Nachricht: Die Anzeigenerstatterin kam offenbar ohne schwerere Verletzungen davon und ist weiterhin dienstfähig.

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