Sportstättenbau Für SF Dönberg ist Fördergeld ein Segen

Wuppertal · Die Sportfreunde Dönberg müssen ihr Vereinsheim sanieren und können es nun auch modernisieren.

 Vorstand Wolfgang Szerzant vor dem Westflügel des Vereinsheims, der abgedichtet werden muss.

Vorstand Wolfgang Szerzant vor dem Westflügel des Vereinsheims, der abgedichtet werden muss.

Foto: Fries, Stefan (fri)

Fast zwei Millionen Euro an Fördergeldern sind im Rahmen des NRW-Förderprogramms „Moderne Sportstätten NRW 2020“ bisher für Vereine aus Wuppertal, die eigene Anlagen unterhalten, bereits bewilligt worden. Wie dringend das Geld zum Teil benötigt wird, zeigt das Beispiel der Sportfreunde Dönberg, die rund 122 000 Euro erhalten, 50 Prozent der insgesamt zur Sanierung ihres Vereinsheims benötigten Summe. „Wir wüssten sonst nicht, wie wir die sonst stemmen sollten“, sagt der 2. Vorsitzende Wolfgang Szerzant bei einem Rundgang über die Anlage. Eine Million Mark hatte im Jahr 1999 der Neubau am Sportplatz Dönberg gekostet, auch damals hatte man Zuschüsse erhalten und war sicher, über Jahrzehnte eine Anlage mit Vereinsheim, Büro, Sanitäreinrichtung, Lager und sogar einer kleinen Turnhalle gebaut zu haben.

Doch der Teufel steckte im Detail. Nach und nach zeigten sich immer mehr Baumängel, vor allem Feuchtigkeitsschäden. „Hier gibt es zahlreiche unterirdische Quellen, das war bekannt“, so Wolfgang Szerzant. Deshalb habe das halb in den Hang gebaute Gebäude auch eine so genannte Weiße Wanne - feuchtigkeitsresistente Kellerwände - erhalten sollen. „Doch eine ordentliche Abdichtung der Wände zum Erdreich gibt es nicht, Sickerschächte wurden nicht richtig angeschlossen, die Drainage liegt 25 Zentimeter zu hoch“, zählt Szerzant auf. Die Folgen zeigen sich deutlich. Die Halle ist schon länger nicht mehr benutzbar und bis auf das Betonfundament entkernt. Die Nässespuren in den Wänden reichen mannshoch. Auch an der Treppe „blüht“ das Mauerwerk regelrecht. Die damals ausführende Firma gibt es nicht mehr, kann also nicht mehr belangt werden.

Zwischenzeitlich wurde gar ein Abriss des Gebäudes erwogen, doch der plus Neubau würde 1,2 Millionen Euro kosten. Ein Gutachten ergab dann, dass das Gebäude durchaus zu retten ist. Die Ostseite hat der Verein bereits auf eigene Kosten für rund 100 000 Euro abdichten lassen. In ähnlicher Höhe wird sich die Abdichtung der übrigen Seiten belaufen. Das Sportstättenförderprogramm gab dann die Möglichkeit zu gleichzeitigen Verbesserungen beim Innenausbau: Barrierefreiheit, eine Behindertentoilette, Büro und Jugendbüro sollen erneuert werden, in die ehemalige Gymnastikhalle sollen drei Umkleidekabinen plus Duschen eingebaut werden. „Wir haben inzwischen insgesamt 400 Fußballer, davon allein 280 Jugendliche, da kommen wir mit den bisher zwei Umkleidekabinen im alten Trakt vorne und hinten nicht mehr hin“, sagt Wolfgang Szerzant.

Im ersten Schritt sollen nun zügig die Abdichtungsarbeiten draußen fortgesetzt werden. Dazu benötigte es vergangene Woche noch grünen Lichts von der Sparkasse, wo der Verein einen Kredit aufnehmen muss, um seinen Eigenanteil zu leisten. Laut NRW-Förderprogramm wäre eine bis zu 90-prozentige Förderung möglich gewesen, doch weil in Wuppertal so viele Vereine Interesse gezeigt haben, wurde in Absprache mit dem Stadtsportbund, wie berichtet, eine Förderquote von 50 Prozent festgelegt, damit möglichst viele zum Zug kommen. 4,7 Millionen Euro sind für Wuppertal im Topf, die weiteren Genehmigungsverfahren laufen. Am Dönberg ist man glücklich, bereits dazuzugehören. gh

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