Wuppertal Für Björn Wagner beginnt die Hochsaison als Weihnachtsmann

Der Alleinunterhalter schlüpft regelmäßig in sein rotes Kostüm.

Wuppertal: Für Björn Wagner beginnt die Hochsaison als Weihnachtsmann
Foto: Uwe Schinkel

Wuppertal. Björn Wagner (46) hat derzeit Hochkonjunktur: Er tritt nämlich im roten Kostüm mit wallendem weißen Bart auf . Als Nikolaus und Weihnachtsmann, wobei der Unterhaltungskünstler sehr wohl zwischen beiden Figuren zu unterscheiden weiß. „Die werden nämlich oft in einen Topf geworfen. Dabei ist der heilige Nikolaus, der Bischof von Myra, im Gegensatz zum Weihnachtsmann eine historische Figur, die man ganz anders anlegen muss.“

Der gütige, manchmal strenge Nikolaus und der Weihnachtsmann, der in erster Linie Geschenke verteilt, müssen aber beide glaubwürdig auftreten. Dazu gehören wichtige Details wie ein hochwertiges Kostüm, Verzicht auf Armbanduhr oder klingelndes Handy und vernehmliches Anklopfen, statt zu klingeln.

„Dann glauben nicht nur die Kinder, sondern manchmal sogar die Erwachsenen noch an Nikolaus und Weihnachtsmann“, versichert Björn Wagner, dessen Tätigkeit am ersten Advent beginnt und erst am 26. Dezember, dem zweiten Weihnachtsfeiertag, endet.

„Allein an Heiligabend habe ich sieben Auftritte“, erklärt der Vielbeschäftigte, dem man allerdings keinerlei Hektik anmerken darf, schließlich muss er ja einen ruhenden Pol im „Weihnachtsstress“ bilden.

Und wann feiert der Weihnachtsmann Weihnachten? „Den ersten Feiertag versuche ich mir für eine eigene Weihnachtsfeier mit meiner Frau frei zu halten“, sagt er. Gibt aber zu, dass er dann doch einspringt, wenn Not am (Weihnachts-) Mann ist. Wenn beispielsweise ein Kollege plötzlich krank wird. Seit rund 15 Jahren spielt Wagner Nikolaus und Weihnachtsmann. „Ich bin Alleinunterhalter und trete seit 1996 als Luftballon-Künstler, Clown, Zauberer und Disc-Jockey auf. Da wurde ich mal von meinen Auftraggebern gefragt, ob ich nicht auch mal vor Weihnachten zu den Kindern und Erwachsenen kommen könnte. Und so hat sich das eben ergeben.“

Wer den Mann im roten Kostüm buchen will, der macht das meist schon ein Jahr im Voraus. „Ich bin meist ein Vierteljahr vor Weihnachten ausgebucht“, berichtet Wagner, der dann ganz in seiner Rolle als gütiger Nikolaus oder Weihnachtsmann aufgeht. „Ich habe jetzt schon Buchungen für 2018.“ Und wenn dann doch noch eine Anfrage kurz vor dem Fest kommt? „Dann versuche ich, das noch einzuschieben“, sagt Björn Wagner, dessen Grund-Honorar 79 Euro beträt. Was waren besonders lustige oder traurige Erlebnisse? „Ich musste mich mal bei RTL einem Test unterziehen mit ungezogenen Kindern, die mir am Bart zupften und lärmten. Außerdem hatte ich keinerlei Informationen über die Kinder“, erinnert er sich an den „Horror-Auftritt“, der ihm allerdings den ersten Preis des Privatsenders gebracht hat.

„Schlimm war, als ich einem Kind Grüße von seiner kurz vorher verstorbenen Mutter überbringen sollte. Das ging mir ganz schön an die Nieren“, erinnert sich der vielseitige Künstler.

„Der Nikolaus ist kein Osterhase“, hatte Bayern-Boss Uli Hoeneß mal gesagt, als seine Bayern vor Weihnachten mal nicht ganz oben standen. Doch der Uli hat den Björn aus Wuppertal nicht gekannt. Der steht nämlich im stilgerechten Kostüm mit langen Ohren und vorstehenden Zähnen auch als Osterhase bereit.

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