Frühjahrsputz auf dem Werth: Arkaden sollen wieder glänzen

Unternehmer Detlef Kürten sponsort die Reinigung im Rahmen von „(M)eine Stunde für Wuppertal“. Bis Freitag wird noch geschrubbt.

Barmen. Es ist eisig auf dem Werth, der Wind macht den Arbeitern der Firma Mepla-Tec zu schaffen. Das Wasser friert, das Reinigungsmittel wirkt nicht richtig. Trotzdem schrubben und wischen Mustafa Özkan, Salvatore Lauricella und Zeynel Besneley mit vollem Einsatz die Arkaden. Detlef Kürten, Inhaber der Firma, die auf die Reinigung von Kunststoffflächen spezialisiert ist, initiierte die Aktion. Drei Tage, wenn nötig auch mehr, reinigen seine Mitarbeiter die Arkaden. „Wir hören nicht auf, bis wir fertig sind“, sagt er.

„Seit fünf Jahren sind die Arkaden nicht geputzt worden“, weiß Dirk Droste vom Ressort Straßen und Verkehr der Stadt. „Der Dreck ist tief in die Poren vom Plexiglas gedrungen“, berichtet Özkan. Auch die Sonneneinstrahlung mache dem Material zu schaffen. „Plexiglas ist anders als Glas, es nimmt mehr Schmutz auf und verfärbt sich bei UV-Einstrahlung“, erklärt Kürten.

„Man sieht, was da für ’ne Suppe runterkommt“, sagt Frank Meyer, Dezernent für Stadtentwicklung. Die Aktion sei ein „herausragendes Beispiel für ehrenamtliches Engagement“. Kürten weist darauf hin, dass es keine einmalige Aktion ist: „Wir schenken der Stadt eine Woche Reinigung pro Jahr.“

Da die Stadt selber kaum Gelder zur Verfügung hat, ist Meyer sehr dankbar für Kürtens Aktion. Die vorhandenen Gelder werden primär für die Ausbesserung von Straßen benötigt. Auch aus diesem Grunde soll die Aktion ein Vorbild für Andere sein, so Meyer. „Wenn das Nachahmer findet, wäre das toll“, bekräftigt Droste.

„Jedes Unternehmen müsste so etwas machen“, sagt auch Özkan. Ob Reinigung oder Arbeiten in den Wäldern, der Bedarf sei groß. „Hier sollte mindestens alle zwei Jahre geputzt werden. Je öfter man es macht, desto weniger Arbeit macht es“, so Özkan. „Dann gehen die Kunden hier auch lieber einkaufen, das ist gut fürs Prestige der Stadt.“

Bürger und Firmen müssten der Stadt helfen, meint Özkan. „Es ist doch eine Stadt der Bürger, nicht der Politiker. Die kommen und gehen, wie bei einem Staffellauf.“ So hätten er und seine Kollegen sich gefreut, als Kürten die Aktion angekündigt hatte. „Die Ohren sind gefroren, die Füße, die Hände, es ist schwierig“, sagt Özkan. Doch es sei ein gutes Gefühl, hier zu arbeiten. So steigen sie wieder aufs Gerüst, schrubben die Arkaden, von außen und innen. Bis zur Sommertauglichkeit.

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