CDU fand kein Gehör, die übrigen Fraktionen wollten die Fördergelder anderweitig ausgeben BV will vorerst keine Erneuerung der Skater-Anlage

Wuppertal · CDU fand kein Gehör, die übrigen Fraktionen wollten die Fördergelder anderweitig ausgeben.

 Die Skateranlage an der Schenkstraße wird nicht wieder aufgebaut.

Die Skateranlage an der Schenkstraße wird nicht wieder aufgebaut.

Foto: Fries, Stefan (fri)

Die Bezirksvertretung Ronsdorf hat in ihrer jüngsten Sitzung eine Erneuerung der Skater-Anlage auf dem Spielplatz Schenkstraße zunächst abgelehnt. Die CDU hatte sich mit einem Antrag für die Wiederbelebung ausgesprochen, nachdem aus Sicherheitsgründen die letzte Halfpipe abgebaut worden war. CDU-Fraktionssprecher Stefan Schmitz sagte in der Sitzung: „Ich halte das für sehr wichtig. Die Skater-Anlage ist ein beliebter Treffpunkt von Jugendlichen.“

Als Knackpunkt offenbarte sich allerdings die Finanzierung. Die CDU forderte in ihrem Antrag, diese solle „aus den vorhandenen GFG-Mitteln der Bezirksvertretung Ronsdorf erfolgen, sofern keine anderen finanziellen Mittel zur Verfügung gestellt wurden“. Bezirksbürgermeister Harald Scheuermann-Giskes (SPD) gab allerdings zu bedenken: „Eine Skater-Anlage kostet weit mehr als die 58 107 Euro an GFG-Mitteln, die uns für das gesamte Jahr zu Verfügung stehen.“ Er bezifferte die geschätzten Kosten auf 80 bis 100 000 Euro.

So konnten sich auch die anderen Fraktionen nicht für den Vorschlag erwärmen. FDP-Fraktionssprecherin Martina Hafke sagte: „Wir sahen die Priorisierung anders. Der Spielplatz Ascheweg hat im Moment gar nichts mehr zu bieten. Daher hat dieser den Vorzug bekommen.“ Die Bezirksvertretung vergab dort GFG-Gelder für ein neues Kinderspielgerät. Weitere Mittel wurden unter anderem für eine Aufwertung des Bolzplatzes Haledonstraße, die Dachsanierung des Gerätehauses des Ronsdorfer Verschönerungsvereins und einen Zuschuss zur Kompensation der Einnahmeverluste des Bandwirker-Bades ausgegeben.

Jürgen Köster (Linke) lehnte die Skater-Anlage ebenfalls ab: „Man muss auch mal Mut haben, Prioritäten zu setzen. An der Schenkstraße haben wir das getan, was notwendig war.“ Damit meinte er die mehr als 10 000 Euro aus dem GFG-Topf, die die BV im vergangenen Jahr für die Sanierung des Spielplatzes in die Hand genommen hatte. Simon Geiß (SPD) zeigte sich ebenso wie Paul Yves Ramette (Grüne) offen, den Antrag in die nächste Wahlperiode zu schieben und sich erneut damit zu befassen, wenn neue GFG-Fördermittel (aus dem Gemeindefinanzierungsgesetz) zur Verfügung stehen und auch bekannt ist, welche Vorhaben die Stadt priorisiert.

Bezirksbürgermeister Scheuermann-Giskes brachte einen Überbrückungsvorschlag ins Rennen: „Ich fände es gut, wenn der Bereich so markiert wird, dass er für die Verkehrserziehung genutzt werden kann. Das wäre sicher preiswerter als eine Skater-Anlage.“

Antragsteller Schmitz gefiel die Verschiebung nicht. Er kommentierte die Beiträge kritisch: „Ich werde das Gefühl nicht los, dass man die Skater-Anlage mit allen Mitteln verhindern will.“ Das wies Scheuermann-Giskes von sich. Er habe damals intensiv für diese Skater-Anlage geworben, auch gegen den Widerstand der Anwohner.

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