Corona-Krise : Freibäder: Lokalpolitik fordert Rettungspaket mit GFG-Mitteln
Eckbusch/Mirke. Die Bezirksvertretung hat ein Rettungspaket auf den Weg gebracht, da die Bäder voraussichtlich erst Mitte Juni öffnen können.
Gemeinsam für die Freibäder Eckbusch und Mirke: Die Fraktionen in der Bezirksvertretung Uellendahl-Katernberg haben in einem Antrag an die Verwaltung gefordert, die beiden Einrichtungen, die aktuell unter der Corona-Krise leiden, zu unterstützen. Konkret geht es unter anderem darum, 46 000 Euro aus den diesjährigen GFG-Mitteln je zur Hälfte an die beiden Freibäder zu verteilen. Und: Hilfen müssten zeitnah erfolgen. Insgesamt stehen der BV in diesem Jahr gut 96 000 Euro aus der Aufwands- und Unterhaltungspauschale aus dem Gemeindefinanzierungsgesetz (GFG) zur Verfügung.
In der Sitzung befassten sich bereits drei Anträge von CDU, Grünen und SPD mit der Freibad-Situation. Theoretisch dürften die seit 20. Mai durch Erlass des Landes wieder öffnen. Yannick Bartsch, Fraktionssprecher der SPD und im Vorstand des Freibads Eckbusch tätig, machte gegenüber der BV aber deutlich, warum erst Mitte Juni mit einer Öffnung in Wuppertal zu rechnen ist. „Die Vorgaben und Auflagen sind nicht konkretisiert worden“, so Bartsch. Die Betreiber seien aufgefordert worden, ein Hygienekonzept zu erarbeiten. Das dauere aber noch. Ende Mai soll es das nächste Treffen mit der Stadtverwaltung geben. Auch Vertreter des Freibads Vohwinkel werden daran teilnehmen.
Ebert: Das Freibad Mirke darf nicht vergessen werden
Die mögliche Eröffnung im Juni soll dann auch in Abstimmung mit anderen Städten erfolgen, um, so Bartsch, einen „Besucher-Tourismus“ und eine „Kannibalisierung“ zu vermeiden. Es gehe nicht um einen Wettbewerb, „wer vielleicht zwei, drei Tage früher aufmacht“. Auch in der nächsten Sitzung des Sportausschusses Anfang Juni werden die Frei- und Hallenbäder Thema sein, wie Sportamtsleiterin Alexandra Szlagowski gegenüber der WZ ankündigt.
Was Einnahmeverluste angehe, könne er nur schätzen, so Bartsch. Er gehe von einem fünfstelligen Betrag aus. Ein Problem in Corona-Zeiten sei aber auch, dass sich notwendige Sanierungsarbeiten verzögerten.
Einen Sonderfall stellt das Freibad Mirke dar, wie in der Sitzung erklärt wurde. Das große Becken steht, seitdem die Stadt sich vor einigen Jahren vom Betrieb zurückgezogen hat, leer. Der private Trägerverein Pro Mirke betreibt dort einen Poolbetrieb, organisiert zudem Veranstaltungen, die aufgrund der Corona-Krise ausfallen mussten. Auf die Einnahmen ist der Verein aber angewiesen, um irgendwann das Fernziel – unter anderem die Errichtung eines Naturfreibades und eines Bürgerparks in der Mirke – zu verwirklichen.