„Freche Mädchen“ drehen wieder in Wuppertal

Am Dienstag sorgten die Dreharbeiten für den Teenie-Film für Trubel in der Kaiserstraße. Auch am Mittwoch wird gedreht.

Wuppertal. Schon von Weitem kann man sie sehen: Eine lange Mikrofon-Angel ragt unter der Schwebebahn in der Kaiserstraße in die Höhe. Wer genau hinschaut, sieht noch mehr: In Einfahrten sitzen Leute auf dem Boden und auf Klapp-stühlen, um sie herum stehen große Technik-Kisten und viele Requisiten. Mit Absperrband ist ein langes Stück Bürgersteig markiert und Männer in gelben Westen sind wie Türsteher an den Enden postiert.

Ahnungslose Passanten, die hier vorbei gehen, sind auf einmal mitten drin: in den Dreharbeiten für die Fortsetzung des Teenager-Films "Freche Mädchen". Vor einem Jahr feierte der Film über das Gefühlschaos dreier Freundinnen im Cinemaxx in Elberfeld eine glanzvolle Premiere, bei der Stars wie Anke Engelke und Wilson Gonzalez Ochsenknecht über den roten Teppich schritten. Der Produzent Ulrich Limmer versprach schon damals: "Wenn der Film gut läuft, drehen wir in Wuppertal auch den zweiten Teil."

So ist es dann auch gekommen: Immer wieder rennen drei fetzig angezogene Mädchen die Straße hinab: Hanna (Selina Shirin Müller), Kati (Henriette Nagel) und Mila (Emilia Schüle) streiten laut und kündigen sich dann die Freundschaft. Die Regisseurin Ute Wieland ändert Kleinigkeiten: "Ein bisschen mehr außer Atem", fordert sie und prompt hüpfen die Mädchen kurz auf der Stelle, bevor es wieder losgeht.

Eine riesige weiße Leinwand auf Stelzen sorgt für Schatten im Drehbereich - die grelle Sonne ist für Wuppertal wirklich untypisch. Umso typischer ist dahingegen das Donnern der Schwebebahn, die immer wieder durchs Bild fährt.

Am Rand warten zahlreiche Komparsen, etwa eine Frau mit Baby(puppe), ein junger Mann auf einem Fahrrad und ein Pärchen. "Unsere Kleidung muss in gedeckten Farben sein und darf auf keinen Fall ein Muster haben", erzählt Silvia Gast, Komparsin aus Ennepetal. Über zehn Stunden verbringt sie mit ihrer sechzehnjährigen Tochter Svenja am Set, um für ein paar Sekunden im Bild zu sein - falls die Szene nicht geschnitten wird.
Nach zahlreichen Proben wird dann endlich gedreht: Ordner räumen den Bürgersteig und sperren kurzzeitig die Straße, der Kameramann hievt sich sein schweres Gerät auf die Schulter.

Die Mädchen dürfen während ihres Streits nicht aus dem Kamerawinkel geraten: Neon-Klebestreifen markieren die Stellen, wo sie stehen bleiben sollen. Ebenso wichtig ist ihr Aussehen: In jeder kleinen Pause flitzen die Maskenbildnerinnen heran, kämmen Milas Pony und legen Katis lange Haare glatt über ihre Schultern.
Der Dreh zieht sich in die Länge: Mal ist die Regisseurin nicht zufrieden, mal rangiert ein Lkw mitten im Bild. Die Stimmung ist zwar locker, aber konzentriert - für Pausen ist keine Zeit. So ist auch zu erklären, dass der Aufnahmeleiter sich weigert, mit der WZ zu sprechen: Von allen ist voller Einsatz gefordert.

Zwei Fans am Rand, übrigens eher die Müttergeneration, sind unterdessen geduldig: Sie hoffen auf ein Autogramm der Mädels.

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