Frauentag: „Blumengeschenke reichen nicht aus“

Eine Fotoaktion machte auf dem Kerstenplatz auf die Rechte von Frauen aufmerksam.

Frauentag: „Blumengeschenke reichen nicht aus“
Foto: Andreas Fischer

Elberfeld. Zahlreiche Frauen haben sich am Donnerstag anlässlich des Internationalen Frauentags auf dem Elberfelder Kerstenplatz mit Schildern fotografieren lassen — so wie Dilek Sigircokli. Sie hat auf ihrem Schild mit dem Titel „Mädchen sind...“ alle möglichen Attribute angekreuzt. Mädchen sind nett, lustig, hilfsbereit, spaßig, gute Zuhörerinnen und gute Freunde, war zu lesen. Gut gelaunt schaute sie in die Kamera, mit der Melanie Hagemes von der Stadt die Fotos für den guten Zweck machte.

Ina Benger-Diederich

Alle Bilder, die in Elberfeld und an den anderen Aktionsständen in Vohwinkel und Barmen gemacht wurden, werden später auf Plakaten und Werbeflächen im gesamten Stadtgebiet veröffentlicht. Sie sollen auf die Rechte und Anliegen von Frauen aufmerksam machen.

In Wuppertal wird viel für Mädchen und Frauen gemacht. Doch vieles läuft noch unter dem Radar, wie am Aktionsstand in Elberfeld deutlich wurde. Zwar wurde die Fotoaktion von vielen Passanten gelobt, doch häufig war auch zu hören, dass es solche Aktionen öfters geben müsse. „Das ist der erste Stand, den ich heute sehe“, sagte etwa eine Besucherin. Sie finde das schade, denn die wenigsten wüssten etwas über den Weltfrauentag. Mehr noch: „In der Regel wird er ignoriert. Es gibt immer noch zu viel Gewalt gegen Frauen. Rote Rosen und Blumengeschenke für Frauen reichen nicht aus.“

Ina Benger-Diederich, Melanie Hagemes und Helene Weizel vom Arbeitskreis Mädchen nahmen die Kritik dankend auf. „Wir sind bereits seit mehr als 25 Jahren in der Mädchenarbeit aktiv“, erklärte Benger-Diederich. In erster Linie wolle man die Bedürfnisse und Interessen von Frauen nach außen tragen. Und: „Man will Präsenz damit zeigen.“ Damit dies nach dem Internationalen Frauentag noch besser gelingt, gab es für die Teilnehmer der Fotoaktion gleich noch Postkarten und Sticker, die verbreitet werden konnten.

Mehr Informationen über die Mädchenarbeit der Stadt Wuppertal gibt hier.

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