Forschertage sollen Senioren in den Hörsaal locken

An zwei Tagen im September öffnet die Universität ihre Räume speziell für Menschen ab 60 Jahren.

Wuppertal. Vom Altenheim in den Uni-Hörsaal — noch ist es eine Idee, aber die Wissenschaftler Helga Mölleken, Peter Jonk und Uwe Blass wollen mit den ersten Seniorenforschertagen an der Bergischen Universität Senioren ab 60 Jahren in Hörsäle und Labore locken. An zwei aufeinanderfolgenden Tage im September soll in Vorlesungen, Seminaren und Praktika im Labor gelernt und geforscht werden. Uni-Rektor Lambert Koch hat bereits grünes Licht gegeben. Nun geht es für die Organisatoren darum, Sponsoren, Dozenten und Helfer zu gewinnen.

Die Naturwissenschaften sollen im Blickpunkt stehen. So sollen Themen wie „Natur und Umwelt“ oder „Urknall - Weltall“ angeboten werden. Der Fachbereich Sport kündigte an, auf den Fluren mit Gymnastik auch den Körper zu beleben. Ganz begeistert ist Mitorganisatorin Helga Mölleken von der Vorstellung, mit den Senioren gemeinsam im Labor Versuche und Experimente zu unternehmen. Weitere Fachbereiche der Universität sollen noch als Teilnehmer gewonnen werden.

„Ziel ist es, die Senioren im Städtedreieck zu einem Tapetenwechsel zu motivieren und den Zugang zur Uni zu bieten. Das ist ein ganz anderer Ansatz als zum Beispiel beim Seniorenstudium“, sagt Helga Mölleken. Die Teilnahmegebühr für die Seniorenforschertage soll rund fünf bis zehn Euro betragen. „Den Erlös würden wir für einen guten Zweck, zum Beispiel das Kinderhospiz spenden“, sagt Peter Jonk.

Bei knapp 95000 Senioren im Alter von über 60 Jahren in Wuppertal hoffen die Organisatoren auf einen großen Zulauf. Helga Möllecken kann sich vorstellen, auch Bewohner von Altenheimen zu motivieren. Mit den Wuppertaler Stadtwerken wollen die Organisatoren deshalb über den Einsatz von Shuttle-Bussen von den Heimen zur Universität sprechen. Auch die Nachbarstädte Solingen und Remscheid sollen einbezogen werden. 2008 hatte sich die Chemikerin Helga Mölleken bereits bei den Kinderforschertagen in Wuppertal engagiert und später bei der Junior-Uni mitgemacht. „Von Seniorenforschertagen an anderen Universitäten ist mir nichts bekannt. Wir sind selbst gespannt, wie die Idee ankommt“, so Helga Mölleken.

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