Forensik-Protest: Drei Städte vereint auf der Kleinen Höhe

Hunderte beim Sternmarsch gegen die Landesklinik.

Wuppertal. Für die Teilnehmer des Sternmarschs zur Kleinen Höhe war es am Samstag Nachmittag ein kurzer, sonniger Winterspaziergang zum Versammlungsort auf einem offenen Feld. Dass es vom Schevenhofer Weg bis zum möglichen Standort für eine forensische Einrichtung nur ein kurzer Fußweg ist, hatten die Elterninitiative „Keine Forensik in Wuppertal“ sowie die Bürgerinitiative „Kleine Höhe“ unter anderem anschaulich demonstrieren wollen. Knapp 800 Teilnehmer aus Wuppertal, die zu Fuß vom Schevenhofer Weg zur Kleinen Höhe aufbrachen, teilen nun diese Erfahrung.

An der Kreuzung der Fußwege Schanzenweg/Schwanenweg trafen die Demonstranten aus Wuppertal, Wülfrath und Neviges zusammen, um gegen eine Forensik an den Standorten Kleine Höhe und Bergische Diakonie zu protestieren. Nach Schätzungen der Polizei nahmen etwa 1200 Personen, darunter viele Familien mit Kindern, an dem friedlichen Protest teil, der bei strahlendem Wetter zunächst den Charakter eines Winterspaziergangs hatte. Ernst wurde es am Versammlungsort, wo Anna Mahlert, Sprecherin der Elterninitaitive, die Argumente der Demonstranten erläuterte und die mangelnde Transparenz der Politiker kritisierte. Sie wies auf die Nähe zu schützenswerten Einrichtungen hin, die den Opfern von Gewalt dienten. Diese in Nachbarschaft zu den Tätern zu bringen, sei moralisch äußerst bedenklich. Zweifelhaft sei es, ob die vom Land veranschlagte Summe von 45 Millionen Euro ausreiche, um die auf dem Gelände der Diakonie befindlichen Gebäude umzubauen und den Umzug der Jugendeinrichtungen zu finanzieren.

Arndt-Paehler-Kläser erinnerte daran, dass sich die Bürgeriniative Kleine Höhe seit 25 Jahren erfolgreich gegen die Bebauung gewehrt habe. Es gelte, ein wichtiges Stück Natur zu erhalten, in dem sich die Quellen von sechs Bächen befinden und viele wertvolle Tierbestände. Für die Grünen erklärte Bettina Brücher, dass sich die Ratsfraktion unabhängig von Mehrheiten in Stadt und Land stets gegen eine Bebauung der Kleinen Höhe aussprechen werde.

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