Stadtentwicklung : Jetzt muss die BI den Rat überzeugen
Kleine Höhe. Die Bürgerinitiative Kleine Höhe hatte ein „Heimspiel“ in der Bezirksvertretung. Doch deren Votum gegen die Bebauung ist eine Empfehlung — entschieden wird im Rat.
Die Umstände im Ratssaal waren besonders – nicht aber das Ergebnis. Einstimmig sprach sich die Bezirksvertretung Uellendahl-Katernberg in ihrer Sitzung am Donnerstagabend gegen den Bau der Forensik auf der Kleinen Höhe aus. Die Empfehlung muss nun der Stadtrat bewerten. Das Stadtteilgremium war dabei das erste, das unter Corona-Bedingungen tagen musste. Nur eine Maximalzahl von 20 Besuchern; Einlasskontrollen am Eingang; Desinfektionsspray auf die Hände – dazu Masken im Publikum und bei einigen der Bezirksvertreter. Die Stadt bemühte sich, die Auflagen zu erfüllen, und gab damit schon mal einen Vorgeschmack auf den 11. Mai, dem Termin der kommenden Ratssitzung.
Die Kleine Höhe wird dann auf der Tagesordnung stehen, wahrscheinlich aber auf die Sitzung im Juni geschoben werden. Einen entsprechenden Antrag hatten die Fraktionen von CDU und Grünen gestellt. Auch die Grünen in der BV wollten am Donnerstag das Thema Forensikbau noch einmal schieben. Diskussion ja, Beschluss aber erst in der Mai-Sitzung der Bezirksvertretung. Das lehnten die anderen Fraktionen allerdings mehrheitlich ab. Tenor: Wenn wir jetzt schon einmal hier sind, dann beschließen wir auch. Zumal sich an der Meinung des Gremiums auch nichts mehr ändern werde.
Seit Jahrzehnten beschäftige ihn die Kleine Höhe und er habe immer deutlich gemacht, „dass wir jede Bebauung dort ablehnen“, sagte Hans-Joachim Lüppken (CDU), der stellvertretende Bezirksbürgermeister. Guido Gehrenbeck (SPD) machte zudem deutlich, dass man mit dem Treffen bereits die Gesundheit aufs Spiel setze und die Forensik der einzige Grund sei, weshalb man zusammengekommen sei. „Dann sollten wir das auch würdig zu Ende bringen.“
In einer gemeinsamen Erklärung von CDU, SPD, Grünen, Linken und DCW, die Bezirksbürgermeisterin Gabriela Ebert (SPD) im Ratssaal verlas, machte die BV deutlich, warum sie die Forensik ablehnt und den Rat auffordert, es ihr gleich zu tun. „In Zeiten eines immer deutlicher in den Vordergrund rückenden Wertes der verbliebenen Freiräume soll die Kleine Höhe als letzter überregionaler Grünzug in Wuppertal an seiner engsten Stelle nicht bebaut werden“, so einer der Gründe.
Da half es der Verwaltung nicht, dass Marc Walter vom Ressort Planen vorher noch einmal dargelegt hatte, warum aus Sicht der Stadt das Vorhaben „rechtlich stabil“ sei – trotz gut 2500 Stellungnahmen während der Offenlage und Auswirkungen, die auch die entsprechenden Ressorts nicht kleinreden wollten. „Aber“, so Walter, „diese Auswirkungen können wir reduzieren.“