Museum Förderverein erarbeitet Konzept für Verkehrsmuseum

Für das „Forum für Mobilität“ gibt es schon viele Ideen - aber noch keinen Standort.

Dieser Förderverein möchte das Thema Mobilität in einem Museum lebendig machen. Foto: Anna Schwartz

Dieser Förderverein möchte das Thema Mobilität in einem Museum lebendig machen. Foto: Anna Schwartz

Foto: Schwartz, Anna (as)

Von der Schwebebahn über die Bergbahn und die O-Busse bis hin zur Straßenbahn – kaum eine Region dürfte auf relativ kleinem Raum eine solche Bandbreite von aktuellen und historischen Transportmitteln sein Eigen nennen wie das Bergische Land. Ein Ort, das alles zu präsentieren, fehlt allerdings. Ein Förderverein will das ändern und sucht einen Standort für das „Forum für Mobilität“.

Die Idee ist nicht ganz neu. So richtig Fahrt aufgenommen hatte das Projekt aber noch nicht, räumt Mitinitiator Detlef Kamp von der Stiftung Regionale Verkehrsgeschichte ein. Jetzt soll Schwung in die Sache kommen: Der Förderverein, dem bereits einige Initiativen wie der Förderverein Historische Schwebebahn, die Bergischen Museumsbahnen und die Verkehrshistorische Arbeitsgemeinschaft der WSW beigetreten sind, will die Kräfte jetzt konzentrieren. Denn dass sie vor einer Mammutaufgabe und vermutlich einem Millionenprojekt stehen, ist allen Beteiligten klar.

Die Einrichtung soll „mehr als nur ein Verkehrsmuseum werden“, betont Kamp. Von historischen Verkehrssystemen soll der Bogen zu zukunftsorientierte Mobilitätsstrategien gespannt werden, wie es in dem Konzept, dass die Stiftung erarbeitet hat, formuliert ist. Kamp nennt als Stichworte die Seilbahn und das Thema Autonomes Fahren.

Die Ziele sind ambitioniert: „Die Institution soll verschiedenartige Zielgruppen ansprechen und gleichermaßen ein Angebot für das breite Publikum und auch das Fachpublikum bieten“, heißt es zum Beispiel im Konzept. Wechselausstellungen sind geplant. „Die Bespielung soll mit unterschiedlichen Ausstellungs- und Veranstaltungsformaten, die moderne Präsentationstechnik einschließt, erfolgen.“ Das Forum sieht sich explizit als Einrichtung für das gesamte Bergische Land.

Die größte Hürde dürfte allerdings der Standort sein. Favorisiert wird Wuppertal – Flächen oder gar schon bestehende Gebäude gibt es allerdings nicht. Ausgeguckt waren zum Beispiel mal die Hallen neben dem Art-Hotel in Heckinghausen. Die hat Besitzer Erich Bethe mittlerweile bekanntlich an die Stadt veräußert.

„Ohne Standort funktioniert
auch keine Machbarkeitsstudie“

„Also müssen wir weitersuchen“, sagt Kamp, der als Möglichkeiten das aktuell zum Verkauf stehende E-Werk Elberfeld oder die Utopiastadt rund um den Bahnhof Mirke ins Spiel bringt. Möglichst zentral soll die neue Heimat liegen und verkehrstechnisch gut angebunden. „Ohne Standort funktioniert auch keine Machbarkeitsstudie.“ Die wäre die nächste Hürde. Was die Finanzierung angeht, müsse man natürlich auf Fördertöpfe setzen. „Die gibt es aber“, sagt Kamp und verweist auf das Heimatministerium.

Dass sich genügend Vereine finden, die mitmachen, davon ist er überzeugt. Der Bergbahn-Verein, die Wuppertal-Achse, das Stadtarchiv und viele weitere hat er im Auge, auch in Solingen und Remscheid. „Das Miteinander ergibt Sinn“, sagt Andreas Hölschen vom Modell-Eisenbahn-Club (MEC) Wuppertal. Ein gemeinsames Forum böte die Möglichkeit, dass sich die Vereine kompakt präsentieren können – ohne den eigenen Standort aufzugeben. „Wir bleiben auf dem Rott, hätten aber die Chance, an einer zentralen Stelle Leute auf uns aufmerksam zu machen.“ Gleiches würde für den Verein Bergische Museumsbahn gelten, der seinen Fahrbetrieb in der Kohlfurth hat, aber Ausstellungsstücke besitzt, die er mangels Platz dort gar nicht zeigen kann. Ein Museum dieser Art sei für die Region absolut zweckmäßig, so Mathias Conrads vom Förderverein Historische Schwebebahn.

Zuspruch kommt auch vom Kulturdezernat der Stadt. Das stehe grundsätzlich hinter dem Vorhaben, das habe Dezernent Matthias Nocke der Initiative bereits zugesichert, sagt Michaela Fasler-Busch vom Historischen Zentrum. Nur finanziell – das alte Problem – könne sich die Stadt nicht beteiligen.

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