Förderschulen sollen durchlässiger werden
Rund 1300 Kinder besuchen in Wuppertal eine Förderschule. Ihr Erfolg wird künftig stärker gemessen.
Wuppertal. In der sechsten Gesamtschule ist das pädagogische Konzept auf Inklusion und das Lernen in Lernbüros eingerichtet. Dort handelt es sich aber um den Neustart einer Schule, in der auch die baulichen Voraussetzungen berücksichtigt werden. Ansonsten gilt in Wuppertal derzeit noch eher, dass sich die Schulen in der Frage der Inklusion allein gelassen und überfordert fühlen. Wohl auch, weil die Rahmenbedingungen noch nicht festgezurrt sind.
Insgesamt besuchen derzeit gut 1300 Kinder eine Förderschule, 600 davon eine mit Schwerpunkt Lernen. 13 weiterführende Schulen unterrichten Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf.
Klar ist aber auch, dass die Regelschulen nicht von heute auf morgen mit den neuen Herausforderungen überrollt werden. Inklusion ist ein Prozess. Und dementsprechend gibt es auch in Wuppertal weiter Förderschulen, wenn auch in geringerer Zahl und in Verbünden. Für Schüler mit Förderbedarf beim Lernen sowie bei emotionaler und sozialer Entwicklung gibt es weiter Förderschulen. Letztlich haben die Eltern das Recht, zu wählen, ob das Kind auf eine Förder- oder Regelschule soll.
Das hat zur Folge, dass gerade Eltern von Kindern mit emotionalem und sozialem Förderbedarf ihr Kind lieber auf einer Regelschule anmelden — schon, um einer Stigmatisierung aus dem Weg zu gehen. Eltern von Kindern mit Förderbedarf bei der Sprache hingegen setzen voll auf die Förderschule, fürchten einen großen Qualitätsverlust auf der Regelschule, wenn das Kind nicht zumindest zum Einstieg die Förderschule besuchen kann.
Tatsächlich wechseln gerade von der Sprachförderschule Tesche viele Kinder später auf eine Regelschule. Insgesamt jedoch liegt diese Übergangsquote in Wuppertal derzeit bei nur 12 bis 15 Prozent. Genau das soll sich ändern. Förderschulen sollen künftig verstärkt als Durchgangsschulen fungieren.
