Förderschule: Ein Tag für die Bewegungsfreiheit

Fest zur Förderung von Schwerstbehinderten.

Wuppertal. „Wir reisen ins Land der Fantasie“ lautet das Motto. Mit Zaubererhüten begrüßen Lehrer und Schüler der Förderschule des Landschaftsverbands Rheinland (LVR) an der Melanchthonstraße 80 schwerstbehinderte Schüler aus Düsseldorf, Essen, Duisburg, Krefeld, Oberhausen und der eigenen Schule zum Bewegungs- und Spielfest.

Statt um Wettbewerb und Pokale geht es für die Schüler dabei darum, „Dinge anders und neu zu erleben“, wie Bettina Seiler (49), Fachlehrerin an der Förderschule, gestern erklärte. Kollegin Linda Obst (58) ergänzt: „Sie empfinden verstärkt Sinnesreize und staunen, was hier alles los ist.“

Etwa in der Turnhalle, wo es sich die Raupe Simmersatt gemütlich gemacht hat. Lehrer Klaus Pennekamp (45) erklärt die bunt hergerichteten Stationen, mit denen die Schüler den Weg der Raupe zum Schmetterling miterleben können: „Die schlafende Raupe wird von Windgeräuschen, die wir durch einen Ventilator erzeugen, aufgeweckt. Dann verpuppt sie sich. Die Kinder werden dafür in Decken eingewickelt. Nach einer Stärkung mit Obst lernt der fertige Schmetterling dann schließlich auf dem Trampolin fliegen.“

Marcel (16) hat genau diese letzte Station „besonders gut gefallen“. Wie die meisten anwesenden Schüler sitzt er im Rollstuhl und wird von einem Betreuer begleitet. „Gut, schön hier“, findet auch sein Barmer Schulkamerad Dustin (14).

Viele andere Räume gibt es für sie noch zu erkunden. Den der Schneekönigin etwa, in dem Tiefgefrorenes für das Kältegefühl sorgt.

In der pünktlich zum Fest wiedereröffneten Schwimmhalle konnten die Kinder in einem Kanu liegend durch eine bunte Stoffwelt gleiten, sich in Höhlen verbergen, bei Schwarzlicht Bowling spielen, in einem Ballmeer nach Schätzen suchen, Musik hören, eine Massagematte per Knopfdruck zum Surren bringen.

„Große Freude und Stolz“ empfindet Bettina Seiler mit Blick auf die wachen, gespannten Schüleraugen. Auch am heutigen Freitag werden die schwerstbehinderten Kinder und Jugendlichen aus Wuppertal und den anderen Städten die Räume besuchen. Sie stehen auch den anderen Schülern zur Verfügung.

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