Fördermittel sichern Ausbau des Erbstollens

Der Arbeitskreis prüft, ob die ehemalige Grube für Besucher geöffnet werden kann.

Fördermittel sichern Ausbau des Erbstollens
Foto: Anna Schwartz

Niedersprockhövel. Eckhard Uhlenberg, Präsident der NRW-Stiftung Naturschutz, Heimat- und Kulturpflege, besuchte jetzt die Heimatstube, und ein Gastgeschenk hatte er auch dabei: die Zusage für einen Zuschuss in Höhe von 27 000 Euro für den Arbeitskreis bergbauaktiv des Fördervereins Bergbauhistorischer Stätten Ruhrrevier. Das Geld soll dazu beitragen, die Arbeiten zu Sicherung und Ausbau im Erbstollen Stock und Scherenberg in Hiddinghausen sowie im Förderstollen der Nebenförderung auf Alte Haase voranzubringen. Zusätzliche Mittel sind von der Sparkasse zugesagt.

Seit gut einem Jahr sei der Arbeitskreis dort aktiv, so dessen Vorsitzender Uwe Preise. Am Erbstollen, wie man Anlagen zur Entwässerung des Berges nennt, wurde bereits die Rösche (in der das Wasser draußen weiterfließt) freigelegt, das Mundloch neu aufgemauert und der Wasserstand soweit gesenkt, dass man in Gummistiefeln unterwegs sein kann. Ein Lichtloch ist wieder frei und mit einem Deckel versehen. Preise: „Und auf Alte Haase haben wir den Müll rausgeholt, den eine Fensterbaufirma dort reingeworfen hat. 800 Kilo waren das etwa. Dazu noch einen Container Schnapsflaschen. Die Sohle haben wir vom Kohleschlamm gesäubert.“ Den Förderstollen kann man mittlerweile auf 100 Meter begehen, den Erbstollen auf 90 Meter. Als nächstes wird anvisiert, den Erbstollen weiter zu sichern, das Lichtloch zu einem Fluchtweg auszubauen und die Wege für Besucher zu befestigen. Beim Förderstollen möchte man die Rösche zu den Klärbecken freilegen. Was da auf die Helfer zukommt, ist noch nicht abzusehen. Preise: „Vor der Hacke ist alles dunkel, wie der Bergmann sagt.“ Später könnte man dort vielleicht ein Grubenfahrrad aufstellen.

Der Blick auf Besucher ist für den Arbeitskreis etwas ganz Wichtiges. In Zeiten, in denen bald das letzte Bergwerk in NRW schließt, soll sichergestellt werden, dass kommende Generationen die Geschichte ihrer Heimat erleben können. Besucher waren auch schon mehrfach vor Ort, 150 etwa waren am Tag des offenen Denkmals zum Erbstollen gekommen. Jürgen Heckes vom Arbeitskreis: „Wir prüfen die Möglichkeiten eines Besucherbergwerks.“ Wohlwollend — allerdings müssten rechtliche und wirtschaftliche Belange genau abgewogen werden.

Für die Förderzusage war der ehrenamtliche Einsatz ein wesentliches Kriterium. 25 Menschen seien grundsätzlich bei den Stollen-Arbeiten dabei, so Heckes. Verabreden sie sich zu Einsätzen, kommen etwa vier bis 15 zusammen. Wer die Stollen jetzt schon sehen will, wendet sich an den Arbeitskreis. Wer mitmachen will, auch. Man kann auch beides mal verbinden. Helfer müssen auch nicht unbedingt zur Schaufel greifen. Eine Kamera zur Dokumentation tut es auch. Und im Erbstollen sind vier Abwege gefunden worden.

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