Feuerwehr braucht neue Fahrzeuge

Die Fahrzeuge der „zweiten Reihe“ für die Hilfseinsätze im Katastrophenfall sind im Schnitt über 20 Jahre alt. Der Nachschub durch den Bund stockt. Fördervereine der Feuerwehr sammeln Unterschriften für eine Petition.

Wuppertal. Das Hochwasser in Magdeburg, der Großbrand in einem Krefelder Holzhandel oder die Evakuierung der Viersener Innenstadt nach einem Bombenfund: Einsätze, bei denen auch Feuerwehrkräfte und Fahrzeuge aus Wuppertal im Einsatz waren. Genauer: Der Verband 5, den die Feuerwehren des Bergischen Städtedreiecks stellen.

Bestückt ist der Verband mit den sogenannten „Bundesfahrzeugen“: Zusatzausstattung, die der Bund den Kommunen für die überörtliche Hilfe im Katastrophenfall zur Verfügung stellt. Der Fuhrpark ist einsatzbereit, aber in die Jahre gekommen — auch in Wuppertal. „Die Fahrzeuge sind zwischen 21 und 24 Jahre alt“, sagt Peter Schnell, Chef der Freiwilligen Feuerwehr Dönberg. Es gehe zwar um die „zweite Reihe“ der Einsatzfahrzeuge, aber auch die sei wichtig. Die Einsatzbereitschaft sei noch gewährleistet, aber man brauche Ersatz.

„Bei der Nächstebrecker Feuerwehr kam jetzt ein Fahrzeug schon nicht mehr über den Tüv“, sagt Schnell. Der „Oldtimer“ sei verschrottet worden. Es sei nicht ausgeschlossen, dass weitere Fahrzeuge in den Stadtteilen folgen könnten.

„Das wäre fatal“, sagt auch Siegfried Brütsch, Chef der Wuppertaler Feuerwehr. Eigentlich habe der Bund dieser Entwicklung entgegenwirken und die Feuerwehren vor Ort mit neuen Fahrzeugen ausstatten wollen. 955 Löschgruppenfahrzeuge und 466 Schlauchwagen standen auf der bundesweiten Liste. Die erste Tranche von 190 Fahrzeugen sei bereits ausgeliefert worden, doch seitdem stockt der Nachschub aus Kostengründen — und NRW sei bisher leer ausgegangen. „Es wäre besser gewesen, die Auslieferung von Anfang an über die Länder zu streuen“, sagt Brütsch. Das letzte bislang ausgelieferte Fahrzeug sei dabei ausgerechnet in den Wahlkreis von Bundesinnenminister Friedrich gegangen, sagt Brütsch. Eine Aussage, wann und wo die nächsten Fahrzeuge ausgeteilt werden, gebe es bislang noch nicht.

Brütsch betont noch einmal, dass für die Einsätze in Wuppertal keine Engpässe zu befürchten seien. „Die Bundesmittel sind ergänzende Mittel. Wir sind hier ausreichend besetzt.“

Aber es gehe eben um Einsätze wie in Viersen. „Die wollen und müssen wir auch weiterhin leisten können“, so der Feuerwehr-Chef. Denn sollte einmal ein Einsatz ähnlicher Größenordnung in Wuppertal nötig sein, „helfen uns die Kollegen ja auch“. Es gehe um Solidarität.

Auch die Fördervereine der Freiwilligen Feuerwehren in den Stadtteilen wollen jetzt auf die Problematik aufmerksam machen und sammeln am Samstag Unterschriften für eine Petition. Zu einer großen „Blaulichtmeile“ laden die Feuerwehren Wuppertals, Remscheids und Solingens dann am 7. September gemeinsam in den Müngstener Brückenpark ein.

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