Feuer: Zwei Jugendliche zündeln im Marienheim

Mittwoch Vormittag hat es im Dachgeschoss des leerstehenden Gebäudes gebrannt. Vermeintliche Zeugen entpuppten sich als Brandstifter.

Wuppertal. Als Donnerstag um 11.15 Uhr der Alarm bei der Wuppertaler Feuerwehr ging, war es ein gut bekanntes Ziel, das die Einsatzkräfte aus Barmen und Elberfeld ansteuerten: das Marienheim an der Hardtstraße. Zum wiederholtem Mal ist in dem seit fünf Jahren leerstehendem Gebäude ein Feuer ausgebrochen. Diesmal in einem Zimmer im Dachgeschoss. Flammen stießen aus dem Zimmerfenster, dichter Qualm stand über dem Gebäude und es roch verbrannt. Mit zwei Löschzügen und Unterstützung der Freiwilligen Feuerwehr rückten die Einsatzkräfte an und löschten das Feuer, das sich auch auf den Dachstuhl ausgedehnt hatte. Von Innen und über die Drehleiter kämpften die Feuerwehrmänner gegen Flammen und Rauch. Nach einer Stunde war der Brand unter Kontrolle, drei weitere Stunden dauerte es, bis die letzten Glutnester gelöscht waren.

Unterdessen blieb auch die Polizei nicht untätig. Zwei Jugendliche hatten sich als Zeugen gemeldet: Sie wollten gesehen haben, wie drei verdächtige Männer aus dem Gebäude rannten. Bei ihrer Vernehmung räumten die vermeintlichen Zeugen (17 und 18 Jahre) schließlich ein, selbst im Dachgeschoss gezündelt zu haben. Das daraus resultierende Feuer verursachte einen Schaden von etwa 50.000 Euro.

Es kehrt keine Ruhe ein im Marienheim, es war der zweite Brand in nur zwei Wochen. Immer wieder dringen Jugendliche in die ehemalige Klinik ein, an Pfingsten 2010 brannte eine kompletter Flügel nieder, nachdem zwei Jugendliche ein Feuer gelegt hatten. Erst in der vergangenen Woche wurden dort zwei Metalldiebe auf frischer Tat ertappt.

Doch auch die bloße Anwesenheit am Marienheim scheint mittlerweile gefährlich zu sein: Wie jetzt bekannt wurde, fiel ein 31-jähriger Mitarbeiter des Investors einem Raubüberfall zum Opfer. Ausgerechnet während er die Maße eines Fensters nahm, um es nach einem Einbruch wieder zu sichern, wurde der Mann von hinten niedergeschlagen — am helllichten Tag. Der Täter, er hatte wohl das Tischbein eines Metalltisches verwendet, entkam mit dem Handy des Arbeiters und etwa 500 Euro aus dessen Geldbörse.

Die Anwohner sind die ständigen Hiobs-Botschaften in ihrer Nachbarschaft leid. „Man weiß nie, was hier als nächstes passiert. Wir sind in Sorge, schließlich wohnen wir ganz in der Nähe“, sagten Gudrun und Rolf Stratmann gestern während der Löscharbeiten. Auch Anwohner Klaus Michels stand am Straßenrand und ärgerte sich: „Das Gebäude sollte einfach abgerissen werden, damit wir Ruhe haben.“ Er will schon häufig Jugendliche beobachtet haben, die sich Zugang zu dem leerstehenden Gebäude verschafft haben.

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