Fest am Bahnhof Loh: Geschichte an der Trasse erleben

Am 3. September findet beim MEC Wuppertal am Bahnhof Loh das Geschichtsfest statt.

Der Modell-Eisenbahn-Club Wuppertal ist beim Geschichtstag am Bahnhof Loh dabei.

Der Modell-Eisenbahn-Club Wuppertal ist beim Geschichtstag am Bahnhof Loh dabei.

Foto: MEC/Katy Göbel/Dellenbusch/Andreas Fischer (Archiv)

Wuppertal. Es soll ja immer noch viele Menschen geben, die denken: Geschichte ist langweilig. Stimmt nicht, wird jeder sagen, der sich auch nur ein bisschen mit der Historie Wuppertals beschäftigt hat. Ob Mittelalter, Industrielle Revolution oder vor allem auch das Thema Verkehr — das Bergische Land hat da einiges zu bieten. „Wir wollen die Wuppertaler und gerade die Zugezogenen mit der reichen Geschichte bekannt machen“, beschreibt Heiko Schnickmann vom Bergischen Geschichtsverein das Ziel des Geschichtstages am 3. September.

Fest am Bahnhof Loh: Geschichte an der Trasse erleben
Foto: MEC/Katy Göbel/Dellenbusch/Andreas Fischer (Archiv)

Es ist die sechste Auflage der Veranstaltung, die diesmal mit einer Premiere aufwartet: Erstmals findet der Geschichtstag am Bahnhof Loh auf dem Gelände der Firma Holzrichter statt — direkt an der Nordbahntrasse, die auch bei der Veranstaltung eine Hauptrolle spielen wird.

Fest am Bahnhof Loh: Geschichte an der Trasse erleben
Foto: MEC/Katy Göbel/Dellenbusch/Andreas Fischer (Archiv)

„Der bisherige Austragungsort, das Historische Zentrum, wird derzeit ja saniert“, erzählt Andreas Hölschen, Prokurist bei Holzrichter und Vorsitzender des Modell-Eisenbahn-Clubs Wuppertal (MEC), der auf dem Areal am Bahnhof ebenfalls seine Heimat hat. Als Alternative für das Fest hatte sich das Historische Zentrum zunächst das Bünger-Gelände in Wichlinghausen ausgeguckt. Als das aber auch nicht klappte, muste Ersatz her. „Reiner Rhefus vom Zentrum war dann beim Pfingstfest des MEC hier und wir kamen ins Gespräch“, erinnert sich Hölschen. Mit dem Ergebnis, dass der MEC jetzt Gastgeber ist.

Fest am Bahnhof Loh: Geschichte an der Trasse erleben
Foto: MEC/Katy Göbel/Dellenbusch/Andreas Fischer (Archiv)

„Ein ganz spannender Standort“, freut sich auch Heiko Schnickmann. Denn über die Trasse erreiche man auch viele Menschen, die eigentlich gar nicht primär zum Fest wollten, „die wir dann aber dafür begeistern werden“, ist Schnickmann sicher. Stehen bleiben, gucken und Geschichte erleben, ist das Motto.

Denn es gibt nicht nur Theorie und Infomaterial an den Ständen der vielen teilnehmenden Vereine und Institutionen (siehe Kasten). Die Besucher sollen selbst aktiv werden, etwa bei den Draisinenfahrten der Wuppertal-Bewegung. Oder sich in die Zeit zwischen 1939 und 1949 zurückversetzen lassen, die die Gruppe „Lebendige Geschichte“ eindrucksvoll präsentieren wird. Oldtimer-Sammler warten mit ihren Schätzen auf. Schätze der besonderen Art hat auch Archäologe Jörg Scheidt im Gepäck. Außer Münzen aus der Römerzeit bringt er „frühmittelalterliche Küchenabfälle“ mit.

Das Bandwirkermuseum aus Ronsdorf zeigt, wie Textilarbeit anno dazumal funktionierte. Historische Filme lassen die alte Nordbahntrasse wieder aufleben. Der Verein Barmer Bergbahn zeigt Modelle der Zahnradbahn, der so viele Wuppertaler hinterhertrauern. Und, und, und. Sogar „schmecken“ können Gäste die Geschichte: Das Barmer Brauhaus schenkt das Engels-Bräu aus, das nach historischem Vorbild gebraut wird.

Eine wichtige Rolle spielen am 3. September natürlich auch die Modellbahnen des MEC. „Wir wollen eine Brücke zwischen dem Verein und Geschichtsfest schlagen“, kündigt Andreas Hölschen an. Es werden nicht nur Nachbauten historischer „großer“ Bahnen zu sehen sein, sondern auch historische Modellbahnen, wie ein seltener Waggon der Firma Bing aus dem Jahr 1898. MEC-Vereinsmitglied Wolfgang Beier steuert die Schätzchen bei.

Dass der Standort an der Trasse eine gute Wahl ist, davon ist Hölschen überzeugt. „Da wird eine Menge los sein.“

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