Feith: Bergische Kooperation statt Städte-Fusion

Der Solinger Oberbürgermeister ist für eine bergische Zusammenarbeit im Kulturbereich.

Solingen. Solingens Oberbürgermeister Norbert Feith (CDU) hat sich vehement gegen eine bergische Städtefusion ausgesprochen. "Das Ganze ist eine Luftballon-Diskussion", sagte Feith in einem Interview mit dem Solinger Tageblatt. Feith reagierte damit auf einen erneuten Vorstoß des Regierungspräsidenten Jürgen Büssow. Dieser hatte angeregt, Solingen, Remscheid und Wuppertal zur dann drittgrößten NRW-Kommune zu verschmelzen, um Verwaltungskosten zu sparen.

Diesen von Büssow angenommenen Spareffekt bezweifelte Feith: Größere organisatorische Einheiten produzierten aus seiner Sicht eher mehr Hierarchieebenen und längere Entscheidungswege. "Dies kostet Geld, verschwendet Zeit und bedeutet das Gegenteil von Bürgernähe." Viele Angebote der Städte hingegen, die wichtig und kostspielig seien, seien nur vor Ort zu haben - etwa Bürgerbüros, Bibliotheken oder Kindertagesstätten.

Stattdessen sprach Feith sich dafür aus, "jedes Potential der Zusammenarbeit" der bergischen Kommunen zu nutzen - wie etwa bei der Volkshochschule, der Feuerwehr-Leitstelle oder aktuell auch den Veterinärämtern. Diese Kooperation, die das Zusammengehörigkeitsgefühl der Menschen in den Städten nicht verletze, will Solingen weiter vertiefen: So kündigte Feith an, dass die Stadt in das gemeinsame Bürgerservice-Telefon von Wuppertal und Remscheid einsteigen wolle. "Das verbessert die Erreichbarkeit der Verwaltung deutlich." Weitere Sparmöglichkeiten sieht der Solinger OB bei mehr Kultur-Kooperation: "Nicht jede Stadt muss jede Sparte abdecken."

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