Laurentiusplatz Feierabendmarkt im Luisenviertel hätte erste Anbieter

Elberfeld · Die finale Genehmigung der Stadt steht noch aus.

Schon 2017 ging Peter Bothmann mit seiner Idee an die Öffentlichkeit.

Schon 2017 ging Peter Bothmann mit seiner Idee an die Öffentlichkeit.

Foto: Fischer, Andreas (f22)

Gemüse und Brot, aber auch Öle und Wein: Etwas mehr als die alltägliche Versorgung mit Lebensmitteln soll ab nächstem Frühjahr auf einem neuen Markt zu finden sein. Der auffälligste Unterschied wäre die Uhrzeit: Auf dem Laurentiusplatz soll ein Feierabendmarkt Einzug halten.

Hinter dem Stichwort „Wein“ steckt der Initiator des Plans: Peter Bothmann. Er betreibt den Weinhandel Boda, und sein Segment mag den Zuschnitt schon andeuten: Zwar geht es bei dem Markt durchaus um Bedarfsdeckung, doch er soll etwas Besonderes bieten. Wenn der Markt denn kommt: Um grünes Licht zu geben, ist es nämlich noch zu früh. „Zurzeit scheitert es ein wenig daran, dass wir die finale Genehmigung noch nicht erhalten haben“, erklärt Bothmann: „Konfrontiert man die städtische Verwaltung mit etwas Neuem, stößt man auf etwas, das man nur mit Mut, Unternehmergeist und sehr, sehr viel Durchhaltevermögen durchdringen kann.“ Nach seiner Darstellung gab es zwar vor bereits vier Jahren einen positiven Ratsbeschluss für sein Vorhaben. 2018 kam dann aber ein persönlicher Tiefschlag: Im Urlaub erlitt der Händler einen schweren Fahrradunfall, der auch den Markt-Plan erst einmal aus der Bahn warf. Danach habe die Corona-Krise diesen weiter verzögert.

„Kiwamo“ und „79 Grad“
wollen am Markt teilnehmen

Interessenten für den Feierabendmarkt stehen offenbar schon bereit: Anbieter von unter anderem Brot, Gemüse, Gewürzen oder auch Mediterranem freunden sich mit der Idee an. Als Namen fallen der des Kaffeerösters „Kiwamo“, ansässig am Uellendahl, oder des Restaurants „79 Grad“ in der Luisenstraße. Genügt denn Versorgung für einen Abendmarkt, oder braucht es ein bisschen Luxus? Gründe, aus anderen Stadtteilen herzukommen, müsse man schon liefern, findet Bothmann. „Der ‚Luxus‘ kann aber auch darin liegen, dass bei uns die schönsten Stände, die nettsten Verkäufer und das charmanteste Lächeln geliefert werden.“

Dass das Projekt seine Fans hat, scheint wahrscheinlich. In einer früheren WZ-Umfrage fand die Idee viel Zuspruch. Zudem gibt es Vorbilder in anderen Großstädten: In Essen lockte zeitweise der „Feier-Abendmarkt“ auf den Weberplatz – dort auch mit Konzerten und Cocktails. Was bestätigen dürfte, dass noch einiges mehr zu derlei Märkten gehört als die Abendstunde. Reinhard Wiesemann, einer der Aktiven beim Essener Markt, sagt: „Ich glaube, solch ein Markt fügt den Erlebnisaspekt und menschliche Nähe zum Einkaufsvorgang hinzu. Man trifft sich, weil man einkauft, aber eigentlich geht‘s um das Erlebnis.“

Bothmann und Mitstreiter wünschen sich auf dem Laurentiusplatz musikalische und sonstige Live-Acts oder auch Gelegenheit zu öffentlichen Statements. Viele kommunikative Ideen, die der Weinhändler so zusammenfasst: „Mit unseren Gedanken eines Feierabendmarktes wollen wir zu den Ursprüngen eines Marktes zurückkehren.“

Jörg Eckhardt Kuznik, Vorsitzender der Interessengemeinschaft (IG) Luisenstraße, steht dem Feierabendmarkt auf dem Laurentiusplatz wohlwollend gegenüber. Er würde Bothmann den Rücken bei seinen Plänen stärken, da er sich von einem solchen Markt einen Belebungsimpuls für das Viertel erhofft. Das verspricht er sich hingegen nicht von der Sperrung des Teilstücks der Friedrich-Ebert-Straße vor dem Platz, die WZ berichtete. „Das verursacht eher zusätzliche Emissionen, weil die Autos um den Block fahren müssen“, sagt Kuznik, und befürchtet, dass auch die Läden von dieser Maßnahme nicht profitieren, wenn die Kunden dann schwerer zu ihnen kommen können.

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