Fast überall steckt Mathe drin

Aktion: Zum Jahr der Mathematik laden die WZ und Mathe-Professor Frommer zum großen Mitknobeln ein. Einmal im Monat gibt es eine knifflige Aufgabe – mit Wuppertal-Bezug.

Wuppertal. Für Andreas Frommer ist Mathematik im Alltag so selbstverständlich wie für andere das Autofahren - dafür aber weitaus spannender. Der 47-Jährige ist ein Überzeugungstäter, und das muss er auch sein - sonst fiele sein Engagement für das Jahr der Mathematik, das in dieser Woche bundesweit eingeläutet wurde, wohl kaum so ambitioniert aus. Zudem ist kaum jemand besser geeignet, für die WZ in Wuppertal das Wissenschaftsjahr zu begleiten. Der Familienvater Frommer ist seit 1992 Mathematik-Professor an der Universität in Wuppertal.

"Es hat mir immer Spaß gemacht, schwierige Aufgaben mit mathematischen Werkzeugen zu lösen. Mathematik ist kein Horrorfach, sondern pure Faszination", ist er sich sicher und erinnert sich an einen Austauschschüler aus Japan, der zeitweise in seiner Familie wohnte.

Dem jungen Mann, der anfangs kein Wort deutsch sprach, fiel es in der Schule schwer. Nur in Mathe klappte es auf Anhieb, "denn die Sprache der Mathematik ist international". Seine Zahlen-Faszination hat Frommer selbst schon als Schüler gespürt und einzusetzen gewusst. Das Resultat war nicht nur ein Einser-Abi in Mathe, sondern auch ein Lebensweg, auf dem er sich ganz dieser Disziplin verschrieben hat. Die Bodenhaftung konnte er dabei behalten, vielleicht gerade weil Frommer Mathematiker ist. "Mathematik ist international, sie ist lebendig. Unser Alltag wird beherrscht von der Mathematik." Und die Mathematik ist Basis aller Naturwissenschaften sowie jeder technischen Errungenschaft. In jedem Handy steckt mehr Mathematik als Kunststoff.

Trotzdem könnte die Mathematik als Studienfach - ebenso wie die Naturwissenschaften allgemein - durchaus mehr Zulauf verkraften. 80 Erstsemester genießen am Fachbereich der Bergischen Uni in drei Bachelor-Studiengängen traumhafte Studienbedingungen.

Überfüllte Hörsäle gibt es nicht, dafür beste Berufsaussichten. "Mathematiker müssen nicht lange nach einem Job suchen. Sie werden von Banken, Versicherungen, von Software-Unternehmen und in vielen anderen Bereichen benötigt", weiß Frommer, der auch mit Schulen kooperiert, um jungen Menschen die Mathematik als Studienfach schmackhaft zu machen. Da kommt ihm das Wissenschaftsjahr Mathematik gerade recht, dessen Ziel es nämlich auch ist, "das immense Anwendungsspektrum der Mathematik zu verdeutlichen".

“ Das Carl-Fuhlrott-Gymnasium beteiligt sich morgen (Samstag) von 10 bis 15 Uhr mit der Tagung "Faszination Mathematik" am Jahr der Zahlen.

Quiz Wie spannend Mathematik ist, können WZ-Leser ab heute ein Jahr lang erfahren. Frommer und sein Team haben knifflige Mathematik-Aufgaben mit Wuppertal-Bezug zusammengestellt. Davon präsentiert die WZ nun einmal im Monat eine Aufgabe. Knobeln Sie mit und finden sie die richtige Lösung samt korrekter Begründung. Die Mathegenies unter den WZ-Lesern werden samt ihrer Einsedungen veröffentlicht.

Losgeht’s Ein einfaches Gedankenexperiment: Objekte müssen in Schubladen aufgeräumt werden, und es gibt mehr Objekte als Schubladen. Wenn vollständig aufgeräumt ist, liegen in mindestens einer Schublade mindestens zwei Objekte. Dieses einfache Prinzip kann zu wertvollen Einsichten führen: In einer Schule mit mehr als 366Schülern haben garantiert zwei am selben Tag Geburtstag. Denn in die nur 366Schubladen für alle Tage des Jahres muss man mehr als 366Objekte, in diesem Fall die Schüler, verstauen. Oder auch: In Wuppertal gibt es zwei Menschen, die gleich viele Haare auf dem Kopf haben. Finden Sie die Begründung für diese Behauptung?

Mitmachen Knobeln Sie mit und schicken Sie Ihre Lösungen beziehungsweise Begründungen an:

Westdeutsche Zeitung Jahr der Mathematik Otto-Hausmann-Ring 185 42115 Wuppertal

Einsendeschluss 1. Februar 2008

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