Fast 20 000 Beratungen für Verbraucher

Die Zahlen der Verbraucherzentrale bleiben konstant — trotz Baustelle vor der Tür.

Fast 20 000 Anfragen hat die Verbraucherzentrale im vergangenen Jahr angenommen - genau waren es 19 349. Das geht aus dem jetzt erschienenen Jahresbericht hervor. Die Verbraucherzentrale an der Schloßbleiche zieht darin Bilanz über das Jahr 2017 und wagt einen Ausblick auf das aktuelle Jahr.

Mit der Anzahl der Beratungen, 2871 Kontakten bei Veranstaltungen und 6700 Zugriffen auf die Homepage sieht Marlene Pfeiffer die Verbraucherzentrale als gefragtes Angebot. Dass sie einmal die Türen schließen müsste, sei nicht zu befürchten. Die Zahlen seien seit Jahren konstant. Auch die Baustelle an der Schloßbleiche habe darauf keinen Einfluss. „Die Menschen kommen mit einem Anliegen.“ Daran ändere die Lage nichts.

Die wichtigsten Anliegen Betreffen dabei die Finanzen. 31 Prozent der Beratungen drehen sich um Schulden, Rechnungen, Bankdienstleistungen - aber auch Anlageberatungen und solche zur Altersvorsorge. Wobei letztere die Minderheit betreffen. Dafür seien nur alle zwei Wochen Honorarkräfte da, für das reguläre Beratungsangebot hingegen täglich die Kollegen im Einsatz. Besonders häufig gehe es um Pfändungsschutzkonten und Inkasso-Themen. „Trotzdem decken wir damit nur die Spitze des Eisbergs ab.“

Andere Themen der Beratungen sind Telefon (20 Prozent), Dienstleistungen (14 Prozent), Konsumgüter (9 Prozent) und Energie (8 Prozent). Pfeiffer betont dabei die Spannbreite der Arbeit: „Hier spiegelt sich das ganze Verbraucherleben wider.“

Das gilt auch innerhalb der Themen. Etwa bei Verbraucherrechtsberatungen. Die Verbraucherzentrale berät bei Problemen mit Schlüsseldiensten — „Klassiker“ — ebenso wie bei neuen Themen wie „Datenschutz in der digitalen Welt“. Für beides haben die Experten Tipps, vor allem solche zur Prävention. Generell möchte Pfeiffer mehr den Fokus auf die präventiven Beratungsangebote legen. Denn meistens kämen die Menschen erst, wenn das Kind schon in den Brunnen gefallen ist.

Nachdem 2017 die Schwerpunkte auf den Tücken vermeintlich kostenloser Spieleapps, Datenschutz im Internet und Verbraucherwissen für Geflüchtete lagen, sollen 2018 etwa allgemeine Rechtsirrtürmer aufgeklärt werden. So gingen viele Verbraucher davon aus, dass sie gekaufte Ware immer umtauschen könnten. „Das ist aber nicht so.“ Das gelte nur bei Schäden oder Mängeln. Ansonsten liegt es in der Hand des Verkäufers, was er umtauscht, so Pfeiffer. Ein anderer Schwerpunkt soll das Thema Inkassoforderungen sein. Die seien häufig zu hoch und fehlerhaft.

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